Der Verlag "Best Lawyers" ermittelte exklusiv für die "Wiener Zeitung" eine Rangliste heimischer Anwälte.
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Wien. Empfehlungen und die in Wien sprichwörtliche "gute Nachrede" spielen bei der Arbeit von Anwälten eine erhebliche Rolle. Für die "Wiener Zeitung" hat der US-Verlag "Best Lawyers" unter angesehenen Juristen nach der Reputation ihrer Anwaltskollegen gefragt. Die Methode dazu hatte ein durchdachtes und schon in den USA bewährtes System: Anwälte hatten andere Kollegen für Fälle zu empfehlen, die sie selbst nicht übernehmen könnten. Die auf diesem Weg ermittelte Liste für 2016 soll so zeigen, in welchen Kanzleien die besten Anwälte zu finden sind.
Derzeit sind rund 6000 Rechtsanwälte in Österreich zugelassen. Im Rahmen der Ersten Anwaltlichen Auskunft wurden im Jahre 2015 mehr als 9.000 Ratsuchende von über 1.000 Rechtsanwälten unentgeltlich beraten. Rechtsstreitigkeiten können Unternehmen und Privatpersonen ohne juristischen Beistand oft teuer zu stehen kommen. Doch wie ist am Besten heraus zu finden, welcher Anwalt für den eigenen Fall jeweils der richtige ist?
"Wer suchet, der findet"
Privatpersonen können sich über Anwaltsverzeichnisse im Internet und über die Website der Österreichischen Rechtsanwaltskammer einen Überblick über den Markt verschaffen. Auch Anfragen bei Rechtsschutzversicherungen oder persönliche Empfehlungen sind oft hilfreich.
Im gewerblichen Bereich spielt Mund-zu-Mund-Propaganda eine nicht zu unterschätzende Rolle: Selbst für erfahrene Inhouse-Juristen ist es schwer, die Kompetenz eines in einem anderen Gebiet spezialisierten Kollegen zu beurteilen. Auch hier haben daher Empfehlungen große Bedeutung. Manager oder Rechtsabteilungen können sich richtige Ansprechpartner gezielt aussuchen: Vom Arbeitsrecht über Gesellschaftsrecht, Vergaberecht bis hin zum Steuer- und Wirtschaftsstrafrecht sind 527 Wirtschaftsanwälte aus 36 Rechtsgebieten aufgeführt.
Diesen Umstand nutzt "Best Lawyers" auch bei der Erstellung seiner Ranglisten. Seit fast 30 Jahren erscheinen in den USA solche Rankings der besten Anwälte. Regelmäßig lässt der Verlag Tausende Juristen nach der Leistung ihrer Konkurrenten befragen.
Peer to Peer Verfahren
Das sogenannte Peer-to-Peer-Verfahren hat "Best Lawyers" vor sieben Jahren auf den österreichischen Markt übertragen. Wie funktioniert das Ranking im Detail? Jeder Anwalt kann nominiert werden. Die Hauptquellen von "Best Lawyers" sind Kunden, andere Rechtsanwälte und Marketingteams. Vom Rechercheteam des Verlages werden Stimmzettel vorbereitet und an die bereits gelisteten Rechtsanwälte übergeben. Die nun mögliche Auswahl basiert auf Rechtspraxisfeldern und der geographischen Nähe anderer Kanzleien.
"Best Lawyers" stellt folgende Frage: "Wenn Sie einen Fall selbst nicht übernehmen könnten, wie wahrscheinlich ist es, dass Sie den Fall diesem Kollegen übergeben?" Die Nominierten erhalten eine Punktzahl von 1-5 und es gibt zudem die Möglichkeit, auch noch weitere Kommentare abzugeben.
Die Methodik von "Best Lawyers" zielt darauf, die allgemeine Meinung der führenden Anwälte über professionelle Fähigkeiten der Kollegen in der Nachbarschaft genau zu ermitteln. "Best Lawyers" verwendet einen gewissenhaften und transparenten Begutachtungsprozess, um aussagekräftige und wesentliche Bewertungen der Qualität der Rechtsdienstleistungen zu erhalten.