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Wien. Der selbstbewusste Selfmademann Mirko Kovats (63) muss jetzt Asche auf sein Haupt streuen. Vor einem Jahr noch erklärte er in einem Buch die Republik Österreich zu einem Insolvenzfall und ließ sich als Wirtschaftszampano feiern. Inzwischen ist seine A-Tec längst zum Sanierungsfall geworden - und wird wegen gescheiterter Verkaufsverhandlungen in seine Einzelteile zerschlagen.
Kovats sah sich lange als Sanierer, der marode Firmen mit Zuckerbrot und Peitsche vor dem Zusperren rettet. So kaufte er sich 2003 beim damals maroden Technologiekonzern VA Tech ein. Obwohl er sich als langfristig orientierter Investor präsentiert hatte, verkaufte er mit sattem Gewinn Ende 2004 an Siemens.
Emco war der Anfang
Auch am Beginn seiner Industriegruppe A-Tec stand der Einstieg bei einem insolventen Unternehmer: Er übernahm 1997 50-Prozent am Salzburger Maschinenbauer Emco. 2000 kaufte Kovats zusammen mit seinem Parter Christian Schmidt den steirischen Elektromotorenhersteller Austria Antriebstechnik ATB, sowie den steirischen Anlagenbauer AE&E, der bis zuletzt als "Kern" der A-Tec galt und nun mit einem gescheiterten Kraftwerksprojekt zu dessen Insolvenz führte. 2004, rechtzeitig vor dem Beginn des Kupfer-Booms, schlug A-Tec bei den Tiroler Montanwerken in Brixlegg zu.
Allerdings war Kovats, der als Osthändler für Maschinen ins Berufsleben eingestiegen ist, öfters nicht erfolgreich. In die Liste gescheiterter Übernahmen in Österreich gehören der Traiskirchner Reifenhersteller Semperit, die Bank Burgenland und das Wiener Grundig-Werk. Über sein Engagement bei der Nordeutschen Affinerie (NA) und der belgischen Cumerio wollte Kovats 2008 ein entscheidendes Wörtchen bei der Konsolidierung der europäischen Kupferindustrie mitreden. Das Vorhaben scheiterte - Kovats gelang es, aber immerhin, seine Anteile rechtzeitig und ohne Verlust wieder loszuwerden. Keinen Erfolg hatte Kovats auch beim Kauf des serbischen Kupferkombinats RTB Bor - auch dies ein Glück wie sich nachträglich herausstellte, Knapp vor dem Einbruch der Wirtschaft und der Kupferpreise 2008 scheiterte der Deal.
Mirko Kovats wurde am 3. August 1948 als Sohn ungarischer Einwanderer in Wien geboren. Der studierte Welthändler ist verheiratet und hat zwei Söhne. In seiner Freitzeit widmet er sich alten Autos - darüber hinaus ist kaum etwas über sein Privatleben bekannt. Ein Verfahren wegen betrügerischer Krida in Zusammenhang mit einer Disco-Pleite in der SCS wurde 2009 nach zwei Jahren eingestellt.