Fußball ist für manche TV-Konsumenten ein mit enervierender Regelmäßigkeit wiederkehrendes Ärgernis. Für andere wiederum hat das Fernsehen keinen Reiz, wenn nicht 22 Männchen einem kleinen Ball nachlaufen und sich dabei das Grün der Rasenfläche in den brandneuen Flachbildschirm einbrennt. Für Erstere gibt es ermutigende Nachrichten: Die Fußball-Bundesliga dürfte dem ORF wohl wieder einmal zeigen, was ein Gurkerl ist, und den Großteil der Spiele ins Pay-TV zu Sky hinüberbananen.
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Der ORF kann also schon mal jede Menge Wiederholungen alter Serien vorbereiten (Al Bundy? Roseanne?), es dürfte wesentlich weniger Fußball im heimischen Farbfernsehen geben. Nachdem man ja auch schon die Europa League nicht hatte, ist der Zuseher ohnehin daran gewöhnt, für die wirklich wichtigen Matches Sender einzustellen, von deren Existenz er bisher nur gerüchtehalber gehört hat.
Wer ist jetzt daran schuld? Die Liga, die den ORF schon zum zweiten Mal binnen weniger Jahre auf die Seife steigen lässt? Wohl kaum, schließlich kann man den Vereinen nicht verwehren, für ihr Produkt einen marktfähigen Preis zu erlösen. Sky? Auch eher nicht - schließlich ist Markt nun einmal Markt. Bloß weil der ORF sich noch immer nicht daran gewöhnt hat, nicht mehr der alleinige Player zu sein, kann man es Sky nicht verdenken. Bleibt noch der ORF. Der hat scheinbar erneut die Verhältnisse unterschätzt. Die Fußball-Abstinenzler wird das wohl freuen.