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"Ich klopfe mir deswegen nicht auf die Schulter", hat Rapid-Coach Mike Büskens nach dem 2:2 beim Europa-League-Spiel gegen den italienischen Klub Sassuolo am Donnerstag gemeint. Nun, das
ist angesichts der Tatsache, dass es den Wienern gelang, wenige Minuten vor dem Abpfiff einen 0:2-Rückstand aufzuholen und damit auswärts remis zu spielen, schon eine recht bescheidene Aussage. Nachdem Büskens es selbst nicht tut, sei hier einmal festgehalten: Es waren die kluge Taktik und das feine Gespür des Deutschen, die dieses 2:2 noch ermöglicht haben.
Sein goldenes Händchen bewies der Trainer, als er in Minute 61 auf ein 4-4-2 umstellte und das bis dahin wenig effiziente Duo Thomas Murg und Joelinton durch Matej Jelić und Giorgi Kvilitaia ersetzte. Der Kniff funktionierte, und Rapid zog seinen Kopf mit zwei Treffern in der 86. (Jelić) und der 90. Minute (Kvilitaia) aus der Schlinge. Wohl auch dank der Verwirrung, die Büskens damit beim Gegner - Sassuolo-Coach Eusebio Di Francesco schickte ebenfalls zwei neue Spieler aufs Feld (64., 81.) - ausgelöst hat. Rapid gewann Selbstvertrauen, setzte die Sassuolo-Verteidigung, etwa durch eine Aktion von Louis Schaub (71.), unter Druck.
Allerdings war die Umstellung im System nicht der einzige Streich, der Büskens an diesem Abend gelang. Auch könnte er mit der Nominierung des erst 18-jährigen Manuel Thurnwald, der in Italien sogar von Beginn spielen durfte, eine mögliche Zukunftshoffnung entdeckt haben. Zumindest waren nicht nur die Kommentatoren und Fans voll des Lobes über ihn, sondern auch der Coach selbst. "Er hat sich zusammengerissen und er war furchtlos, ich habe allergrößten Respekt", sagte der 48-Jährige. Womit Büskens wie auch Thurnwald gewiss einen Schulterklopfer verdient haben.