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Den Sieg gegen Viktoria Pilsen am Donnerstagabend hat Rapid gebraucht. Und er hat ziemlichen Eindruck gemacht. Nicht nur, weil der Rekordmeister den dritten Triumph en suite in der Europa-League-Gruppenphase geholt hat, sondern auch weil die Leistung der Kicker in puncto Kreativität, Technik und Einstellung mehr als zufriedenstellend war, sodass man sich bisweilen sogar an die Performance des Nationalteams erinnert fühlen musste. Ist ein 0:1-Rückstand einmal für eine Mannschaft kein Problem mehr und wird diese Unschärfe prompt durch drei Tore ausgebügelt, so darf man ruhigen Gewissens die Begriffe "Klasse" und "Herz" in den Mund nehmen und hoffen, dass mehr nachkommen wird.
Im Fall von Rapid wurde mit dem Sieg das Tor zur K.o.-Phase weit aufgestoßen. Selbstverständlich war diese Leistung - vor allem mit Blick auf die vergangenen Niederlagen in der Bundesliga - freilich nicht. Immerhin dürfen sich die grün-weißen Fans nun auf ein spannendes Derby am Sonntag gegen die Austria freuen, das - so wie die vorangegangenen drei Begegnungen - wieder mit einem Sieg enden könnte. Traurig müsste die Austria dennoch nicht sein, sondern sich eigentlich bei den Rapidlern bedanken.
Denn sollte der gute Lauf des Stadtrivalen weiter anhalten und der Verein in den ausstehenden drei Gruppenspielen sowie auch in der K.o.-Phase fleißig Punkte sammeln, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Rapid in der Fünfjahreswertung der Uefa Rumänien vom 15. Rang stoßen und einen fünften Europacup-Startplatz erobern könnte. Dafür bräuchte es noch drei Siege. Dies könnte der Austria, die in den vergangenen Saisonen nur einen achten und vierten Tabellenplatz erreicht hatte, vielleicht noch einmal von Nutzen sein. Ebenso Rapid - wie man’s halt sieht.