In einem Jahr finden in London die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele statt. Bei diesem sportlichen Großereignis soll vor allem das olympische Erbe sichtbar werden.
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Wenn der renommierte britische Turmspringer Tom Daley am heutigen Donnerstag ins Wasser des neuen olympischen Schwimmzentrums in London eintaucht, wird das rund um die Welt Wellen schlagen. Vom Trafalgar Square im Herzen Londons wendet sich dann IOC-Präsident Jacques Rogge an die Nationen der Welt und lädt ihre besten Athleten ein, sich bei den Olympischen und Paralympischen Spielen 2012 in London miteinander zu messen. Der Olympia-Countdown beginnt.
Vor sechs Jahren wurde Großbritannien in Singapur ausgewählt, die Olympischen Spiele 2012 auszurichten. Seither haben wir einen bemerkenswerten Weg zurückgelegt. Alles läuft genau nach Plan. Die Bauarbeiten an den großen neuen Sportstätten sind abgeschlossen, und das ein Jahr vor Beginn der Spiele. Auch das Budget wurde eingehalten. Alles spricht dafür, dass es ein wunderbarer Sommer des Sports und der Kultur werden wird.
Natürlich geht es bei den Spielen um sportliche Spitzenleistungen und persönliche Triumphe. Aber es wird auch ein Spektakel werden, an das man sich nicht nur wegen des Sports erinnert. Für mich persönlich stehen die Olympischen und Paralympischen Spiele vor allem im Zeichen des olympischen Erbes. Damit meine ich das, was auf Dauer bleibt, was die Spiele für die Menschen bewirkt haben. Und zwar nicht nur am Austragungsort und im Gastland, sondern in der ganzen Welt. Diese Vision eines nachhaltigen olympischen Erbes spiegelt sich in jedem Aspekt der Sommerspiele 2012 wider.
So ist zum Beispiel der Londoner Osten bereits völlig umgestaltet worden. Die besten Architekten und Ingenieure ließen hier Sportstätten entstehen, an denen die örtliche Bevölkerung ebenso wie unsere Gäste noch auf Jahre hinaus Freude haben werden. Und bei all dem ist es gelungen, die Nachhaltigkeit auch ins Zentrum der Bauvorhaben zu rücken. Die Spiele in London werden die ersten wirklich "grünen" Spiele in der Geschichte sein.
Das olympische Erbe hat aber auch etwas mit Inspiration und Ansporn zu tun, damit, jungen Männern und Frauen Hoffnung und Ehrgeiz zu geben. Wir setzen den Sport als Mittel ein, um mit unserem internationalen Inspirationsprogramm mehr als 12 Millionen Kinder in 17 Ländern der Erde zu motivieren.
Und schließlich geht es beim olympischen Erbe darum, die Menschen im Bann der olympischen Werte - Freundschaft, Respekt und Höchstleistung - zusammenzubringen.
So möchte ich nun, wenn IOC-Präsident Jacques Rogge die Athleten der Welt für 2012 nach Großbritannien einlädt, auch die österreichische Bevölkerung herzlich einladen, an diesem bedeutsamen Ereignis teilzuhaben.
365 Tage sind es noch bis zu den Spielen. Wir haben alles dafür getan, damit sie ein denkwürdiges Ereignis werden, das auch über das Ende der Veranstaltung hinaus nachwirkt, indem es das Leben von Millionen Menschen verändert. Und wir wünschen uns, dass alle daran teilhaben.
William Hague ist Außenminister von Großbritannien.
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