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Für manche ein ständiges Ärgernis, für andere ein sportliches Hochamt: Fußball hat im Fernsehen wieder Saison. Am Dienstag konnte Puls4 mit der Champions League einen (sogar für den Sender) unerwarteten Quotenerfolg einfahren. 349.000 Zuschauer waren für den Sender das drittbeste Ergebnis in seiner Geschichte. Donnerstagabend durfte sich dann der ORF freuen: Nachdem sich Rapid Wien als einziger österreichischer Verein doch noch in die Gruppenphase der Europa League gekämpft hat, konnte der ORF Rapid Wien gegen Rosenborg Trondheim übertragen. Ein besonderer Leckerbissen, zumal das Spiel strafweise als Geisterspiel stattfand - also ohne Zuschauer im Stadium. Das sorgt zwar für eigentümliche Stimmung, bringt für den beteiligten Sender aber quasi ein Monopol. Wenn man das Spiel sehen will, muss man zum ORF. Oder ins Wirtshaus.
Fußball ist, so wie einige wenige anderen Sportarten, ein steter Quotenbringer im Fernsehen, vielmehr jedoch eine Prestigefrage, da es als Premiumobjekt schon so etwas wie Ernsthaftigkeit im Bemühen um den Zuschauermarkt dokumentiert - auch jenseits der Frage, ob man die horrenden Rechte-Ausgaben mit Werbung auch wieder verdienen kann. Dass nun mehrere Player auch im heimischen TV-Markt mitspielen, hat zumindest zu so etwas wie einer Art von Wettbewerb geführt. Spät aber doch, immerhin. Dass der ORF auf seinem Sportkanal von Gesetz wegen dafür nur alten Randsport bringen darf, ist eine groteske Randnote dieser Erfolgsgeschichte.