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Hie und da sieht man sie wieder, die alten TV-Stars. Entweder weil sie einen runden Geburtstag feiern (Peter Alexander) bzw. gerade verstorben sind (Robert Hochner) oder weil sie zufälligerweise in einen Trailer hineingeschnitten wurden (Peter Rapp). Doch es gibt auch Stars, deren Sendungen noch regelmäßig über die Bildschirme flimmern, ohne dass die Mehrzahl der TV-Zuseher etwas davon merkt. Einer davon ist Walter Schiejok, der Mann, der Österreichs Hans Meiser werden sollte. Seine Sendung "Konflikte" fristet ihr Dasein in der "zweiten Liga" - jeden Samstag auf ORF 2 zwischen "Tatz und Co." und "Bingo".
Schiejok versucht weiterhin den resoluten und reschen Volkstribun darzustellen, als den man ihn vor Jahren im Hauptabend-Programm ("Argumente") kannte. In der vergangenen Sendung beschäftigte er sich mit einer Nil-Kreuzfahrt, bei der ein Gast den All-Inclusive-Urlaub nicht überlebte. Ein Vertreter des Reiseveranstalters war eingeladen, der sich bei den Beschwerden der überlebenden Passagiere ein Grinsen nicht verbeißen konnte. Walter Schiejok sah darüber hinweg. Dafür ließ er noch einem Reisemediziner Aktionistisches gewähren, der zu Sendeschluss ein Taferl hochhielt, um noch schnell eine Diagnose kundzutun. Viel hat sich also im Laufe der Jahre nicht geändert. Während der "Seniorenclub" und Edith Klingers "Wer will mich" aus dem Programm genommen wurden, haben Schiejoks "Konflikte" überlebt und wirken im modischen Programm-Umfeld wie ein echter TV-Dinosaurier. Ein wahrlich österreichisches Schicksal.