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Ein starker Impuls für die heimische Wasserwirtschaft

Von Peter Kantor

Wirtschaft

"Österreich ist vielleicht keine Fußball-, aber sicherlich eine Wassernation", meinte Lorenz Fritz, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) gestern, Dienstag, bei einem Pressegespräch in Wien. Das Know-how auf dem Gebiet der Wasserver- und Abwasserentsorgung soll nun mit der Initiative "Water & More" besser genützt werden.


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Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft unterstützt die IV das nun gestartete Projekt, bei dem es vorrangig um die Bildung eines Wassernetzwerkes und den Export von Wasser-Know-how geht. "Die Versorgungsprobleme in Afrika können wir mit österreichischem Wasser leider nicht lösen. Wir können aber mit unserem Know-how zeigen, wie man sparsamer mit Wasser umgehen kann", erklärte Agrarminister Wilhelm Molterer. Im Vordergrund stehen Know-how-Partnerschaften von Firmen mit kommunalen Ver- und Entsorgern im Sinne einer "private sector participation".

Denn nach wie vor leide die heimische Wasserwirtschaft an Strukturproblemen. Derzeit gibt es in Österreich 4.000 Unternehmen im Bereich der Wasserversorgung und rund 250 in der Abwasserentsorgung - eine fragmentierte Struktur, die in vielen Fällen unwirtschaftlich sei. Zudem stehen die Bürgermeister bis 2012 vor Investitionen von mehr als 11,6 Mrd. Euro. Zum Vergleich: In den vergangenen 40 Jahren wurden in Österreich 18,9 Mrd. Euro in die Siedlungswasserwirtschaft investiert. Internationale Wettbewerbsfähigkeit sei aufgrund der Kostenstruktur der kommunalen Unternehmen nur in größeren Einheiten zu erreichen, so Molterer und Fritz unisono.

Favorisieren will die Industrie das Betreibermodell als beste neue Form der Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und privaten Unternehmen im Bereich Wasser. An Kosteneinsparungen seien 20 bis 50% bei den Gemeinden möglich, meint Fritz.. Je nach Aufgabendelegierung, Haftung und Risiko, Eigentumsstruktur und Vertragsdauer würden sich aber auch andere Beteiligungsformen definieren lassen.