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Ein Stern, den das Trikot nicht trägt

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Es war beinahe beschämend, was sich am Mittwoch im Das-Goldberg-Stadion von Grödig abspielte. Da spielte der Gastgeber auf der einen Seite gegen den Abstieg - und von den Rängen kam so gut wie keine Unterstützung. Da bestritt auf der anderen Seite eine Mannschaft ihren ersten Auftritt als neuer Meister - und von den Tribünen kam neben Schweigen, untermalt durch Transparente mit der Aufschrift "Kein Meisterstern - wir sind sprachlos", lediglich der Ruf "Den Meisterstern, den wollen wir!" Auf den hatte Red Bull Salzburg verzichtet, obwohl er dem Klub nach zehn errungenen Meistertiteln formal zugestanden wäre. Allerdings wurden drei davon von der alten Austria Salzburg vor der Übernahme durch Dietrich Mateschitz im Jahr 2005 gewonnen, weswegen man nun "in Abstimmung mit den Partnern und Sponsoren" auf den Stern im Trikot verzichten würde, wie es in einer Klubmitteilung hieß. Auch das ist konsequent, tat man damals doch so ziemlich alles dafür, Red Bull Salzburg als neuen Verein mit neuen Farben und neuem Konzept zu etablieren, woraufhin eine erboste Faninitiative, die sich über den Ausverkauf der Tradition echauffierte, einen neuen Klub gründete. Dass dieser im Vorjahr wieder in den Profifußball aufgestiegen ist, hatte durchaus Charme - ist aber nun durch die Insolvenz der Austria ebenfalls zur Fußnote der Geschichte verkommen. Red Bull Salzburg indessen erarbeitete sich trotz anfänglicher Vorbehalte eine neue Zuschauerbasis, internationale Höhen, wenngleich auch einige Tiefen, aber zumindest nationalen Erfolg. Das sollte für die tatsächlichen Fans Grund genug sein, am Sonntag zur Meisterfeier zu erscheinen und sie nicht, wie von vielen angekündigt, zu boykottieren. Sternderl sehen kann man schließlich auch woanders als auf den Trikots.