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Ein Symbol gegen den Kolonialismus

Von Frieder Reimold

Politik

Industrieller aus Bombay ließ das Taj Mahal Hotel bauen. | Bombay. (ap) Dass Bombays legendäres Taj Mahal Hotel, ein Prachtbau aus kolonialer Vergangenheit, noch steht, hat es dem Erdbeben von 1967 zu verdanken. Als es den gewaltigen Erdstößen unbeschadet getrotzt hatte, ließen die Stadtplaner die Abrisspläne endgültig in den Schubladen verschwinden.


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Über der Anlage des Luxushotels mit den Mauerstärken eines Forts und der Anmutung eines Mogul-Schlosses schwebt der Geist einer bewegten Vergangenheit. Erbauen ließ es 1903 der Gründungsvater der indischen Schwerindustrie, Jamshetji Nusserwani Tata, nachdem ihm die britischen Kolonialherren den Zutritt zur damals einzigen Nobelabsteige, dem Green´s Hotel, verboten hatten. Sie war Weißen vorbehalten. Die Einweihung des Taj wurde zur heimlichen Demonstration gegen Imperialismus und Rassismus.

In dem Hotel am Hafen mit dem "Tor zu Indien" versammelten sich sämtliche Maharadschas, um über Beiträge zur Unterstützung Großbritanniens im Krieg gegen Hitler-Deutschland zu beraten. Es war die erste Sitzung ihrer Art. Eine weitere hat es nicht mehr gegeben. 1947, als Großbritannien Indien in die Unabhängigkeit entließ, marschierten die abziehenden britischen Truppen feierlichen Schrittes an dem viktorianischen Koloss vorbei. Lord Mountbatten, der letzte Vizekönig, schaute im Schatten des Taj Mahal zu. In den 1920er Jahren waren die Tanzsäle des Hotels voll mit einem Mix aus stocksteifen Kolonialbeamten, Glücksrittern, vergnügungssüchtigen indischen Adeligen und arabischen Potentaten.

Die Liste der prominenten Gäste, die das Haus sah, ist endlos. Unter ihnen Mahatma Gandhi oder Sir Winston Churchill. Marlene Dietrich war auch da, pikanterweise zu einer Zeit, als sie in diesen Breiten unter dem Verdacht stand, eine Nazi-Spionin zu sein. Legendär war der Auftritt von John Lennon und Yoko Ono: Das Paar schloss sich fünf Tage in seiner Suite ein - angeblich um bei braunem Reis zu meditieren.