Die Förderung von Ökostrom hat gute Gründe, denn immerhin hilft uns die "grüne Energie", die Klimaschutz-Ziele zu erreichen. Einerseits muss Österreich seinen Anteil an erneuerbarer Energie heben, andererseits den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren. Hehre Ziele, die der oberste Elektrizitäts-Kontrollor Walter Boltz derzeit gefährdet sieht.
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Dass es in Österreich keine einheitliche Regelung zur Förderung von Ökostrom gibt, ist für der E-Control ein großer Nachteil. Derzeit ist den Bundesländern freie Hand gelassen, ein jedes fördert jene Ökoenergie, die ihm am nächsten steht: Der Osten favorisiert Wind und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), der Westen die Kleinwasserkraft. Verhaftet in solchen Länderegoismen könne die EU-Vorgabe, dass bis 2010 mindestens 78% des Stroms "sauber" zu produzieren sind, nicht erfüllt werden. Momentan liegen wir bei 70%. Derzeit ringen die Länder um einheitliche Regelungen sowie ein neues System zur Förderung der Kleinwasserkraft, da sich der Zertifikaten-Handel als veritabler Flop erwiesen hat. Auch müssten Anreize geschaffen werden, damit wieder Kleinwasserkraftwerke gebaut werden können, bekräftigt Boltz, da sich die heimische Landschaft bestens dafür eigne. KWK-Anlagen sollten nur subventioniert werden, wenn sie effizient und ökologisch sinnvoll seien.
Der Countdown läuft, bis 2010 muss Österreich den Kohlendioxidaustoß von 77,2 auf 67,1 Mill. t vermindern. Die Strafen für jede zusätzliche Tonne sollen zwischen 50 bis 100 Euro liegen, und bei Überschreitung der Vorgaben werden auch die Stromerzeuger zur Kasse gebeten.