Zum Hauptinhalt springen

Ein Tag für die Geschichtsbücher

Von Bernhard Baumgartner

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 2 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Es war nicht als Weihnachtsgeschenk geplant. Und doch machten die Ingenieure, Techniker und das Wetter der wissenschaftlich interessierten Welt am 25. Dezember ein Weihnachtsgeschenk. Das lange erwartete James-Webb-Teleskop legte, wie berichtet, einen Traumstart hin und befindet sich seit dem Christtag im Weltall. Es muss sich dort zwar erst einleben, aber die ersten Tests mit den Antennen sind gut gelaufen. Das exklusive Stück Technologie scheint den Flug gut überstanden zu haben und wird im kommenden Monat an seinem Einsatzort ankommen, sich dort entfalten und sich abkühlen. Mit den ersten Bildern kann man in etwa einem halben Jahr rechnen. Was daran so besonders ist, mag der eine oder andere fragen. Ein Teleskop halt.

Doch dem ist nicht so. Durch die extrem sensitive Bauart im tiefen IR-Bereich wird das Teleskop Antworten auf Fragen geben können, auf die die Kosmologie schon lange wartet. Weiters wird das Teleskop nach Lebensspuren auf Planeten suchen können, auch wenn das nicht sein primärer Zweck ist. Wie auch immer. Auf den Desktops des Wissenschafter liegen lange Listen an Fragen, und die werden nun beantwortet werden. Wenn alles gut geht, wird man in einigen Jahrzehnten wohl auf diesen besonderen Weihnachtstag mitten in der schwersten Gesundheitskrise des Planeten seit langem zurückblicken und sagen: Damals haben wir den ersten Schritt unternommen, unser Verständnis vom Universum und seiner Bewohner zu revolutionieren. Godspeed!