Zum Hauptinhalt springen

"Ein unamerikanisches Urteil"

Von Ines Scholz

Politik

Bei den Republikanern hat die gerichtliche Entscheidung, die für den 7. Oktober geplanten Recall-Wahlen in Kalifornien wegen des veralteten Wahlkartensystems bis zum kommenden März aufzuschieben, wütende Reaktionen ausgelöst. Sie hoffen, dass der Bundesstaat gegen das ihrer Meinung nach politische Urteil Berufung einlegen wird. Ein hinausgeschobener Urnengang würde unweigerlich zu einer "Test-Wahl" für die US-Präsidentschaftswahlen, und das wollen die Republikaner von Los Angeles auf jeden Fall verhindern.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Der kalifornische Gouverneurskandidat Arnold Schwarzenegger, der laut Umfragen in den letzten Wochen auf Platz Zwei hinter den Demokraten Cruz Bustamente abgerutscht war, zeigte sich kämpferisch: Er werde sich weiterhin mit aller Kraft für seinen Sieg - und für die Abwahl des amtierenden Demokraten Gray Davis - einsetzen. Im Übrigen, so der Hollywoodstar, hoffe er, dass der jüngste Gerichtsbeschluss über einen Wahlaufschub in Kalifornien keinen Bestand habe. Schwarzeneggers republikanischer Herausforderer Tom McClintock hatte den Gerichtsbeschluss als "undemokratisch, unamerikanisch und autoritär" moniert. Außenminister Kevin Shelly wollte noch am Dienstag (Ortzeit) bekannt geben, ob er das Höchstgericht in der Causa anrufen wird oder nicht. Eine Berufung durch den US-Bundesstaat muss innerhalb von sieben Tagen erfolgen.

Davis, der bereits als sicherer Verlierer der ersten vorgezogenen Gouverneurswahl in der Geschichte Kaliforniens gilt, kommentierte die Debatte mit Sarkasmus: Das Absetzungsverfahren erinnere ihn an eine Achterbahn-Fahrt, er sei daher auch diesmal auf Überraschungen vorbereitet.