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Dank der unermüdlichen Bemühungen eines Frauenmagazins weiß man jetzt, was einen der prominentesten Medienmacher Österreichs so umtreibt. Warum soll man sich nicht mitten in der Medienkrise die Muße für einen privaten Plausch nehmen? Und Christian Rainer ist ja der Welt vor allem eine Erklärung schuldig: Warum er so ein guter Liebhaber ist. "Möglicherweise bin ich so ein Over-Achiever, dass es mir unheimlich wichtig ist, dass die Frauen es genießen. Erst dann will ich auch genießen", sagt er im "Woman"-Interview: "Ich denke, ich kann gut erspüren, was Frauen wollen. Es darf nicht Blümchensex sein, das ist langweilig und Routine. Aber guter Sex hat nichts mit Kamasutra zu tun." Dieser Tage wurde übrigens der Preis für die schlechteste Sex-Szene in einem Roman vergeben. Er ging an Nancy Hustons "Infrared". Die kennt offenbar Christian Rainer nicht, denn in ihrem Buch wird der Passivität des Mannes beim Geschlechtsakt mit tapsig unbeholfenen Metaphern Tribut gezollt: "Er gab sich mir hin, wie sich ein Cello einem Bogen hingibt." Unsicher ist auch, ob die Erzählerin nur übertreibt oder nur schwach im Zählen ist, wenn sie von den "unzähligen Schätzen zwischen meinen Beinen" schreibt.
Apropos: "Leider geil" wurde zum Jugendwort des Jahres gewählt. Unbestritten ein Skandal. Das sind ja eindeutig zwei Worte. Und wenn schon, dann gebührt die Ehre wohl "urkeksi". Das ist wenigstens eine Originalschöpfung. Und es heißt sowieso dasselbe. Was? Das sollte man vielleicht die Ex-Freundinnen von Christian Rainer fragen.