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Ein verdienter Sieg

Von Christoph Rella

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Alle für Barça. Das war die Ausgangsposition an diesem Champions-League-Finalabend. Und das nicht nur der gefeierten Stars Lionel Messi, Neymar und Luis Suárez wegen, die den Katalanen in einem gelungenen Turnier mit nur zwei knappen 2:3-Niederlagen – gegen PSG und Bayern – den Weg nach Berlin geebnet hatten. Überzeugt hatte vor allem auch Barcelonas offenes und schnelles Spiel, ganz im Gegensatz zu Juventus, das meist zu defensiv aufgetreten war auf Konter gesetzt hatte. Typisch italienisch eben.<p class="p1">Gut, dass uns ein solches Mauerspiel am Samstag erspart geblieben ist. Dank eines frühen und noch dazu schönen Tors von Ivan Rakitic in der vierten Minute war die Gefahr, Zeuge eines ermüdenden calcio italiano difensivo zu werden, plötzlich gebannt. Denn Juve blieb damit gar nichts anderes übrig, als den Weg nach vorn zu suchen, was aber zunächst nur in Ansätzen wirklich gelang. Andrea Pirlo ist eben nicht Messi, Carlos Tevéz nicht Neymar, Alvaro Morata nicht Suárez.

Rund 70 Prozent Ballbesitz und gewonnene Zweikämpfe – empfindlich gestört durch das gepflegte Foulspiel der Turiner – sprachen da eine deutliche Sprache. Wäre ja nicht das erste Mal, dass Messi und Co. mit Händen und Füßen attackiert worden wären, allerdings haben solche Vergehen in einem Champions-League-Finale eigentlich nichts zu suchen. Ein Foul alle drei Minuten? Das muss nicht sein. (Das entschuldigt auch die Tatsache nicht, dass Juventus ohne den verletzten Giorgio Chiellini – diesmal nicht aufgrund eines Suárez-Bisses – auskommen musste. Der Held der Italiener war ohnehin ein anderer: Keeper Gianluigi Buffon, der den von Barça angerichteten Schaden in Hälfte eins noch auf ein Minimum reduziert hielt.)

<p class="p1">Wenn ds Finale eines gezeigt hat, dann dies: Dass der italienische Offensivfußball wahrscheinlich doch besser ist, als sein Ruf. Und dass am FC Barcelona derzeit nichts und niemand vorbeikommt. Ein verdienter Sieg.