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Ein vermeidbarer Schaden

Von Matthias Nagl

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Immerhin, die Blamage, die Saison mit einem Team weniger beenden zu müssen, bleibt der Erste-Bank-Eishockey-Liga erspart. Nach einem mehrmals verstrichenen Ultimatum konnte Jesenice doch noch das geforderte Versprechen, die Saison fertig zu spielen, abgeben. Erst vergangene Woche hatte sich der Vereinsvorstand verabschiedet, nun ist Tomaz Mencinger, Bürgermeister von Jesenice, offenbar vorübergehend der Ansprechpartner beim Klub. "Wir wünschen uns natürlich den Verbleib in der Liga und wollen auch im nächsten Jahr wieder dabei sein", sagte er dem Liga-Partner "Servus TV". No na. Mit welchem Team, ist aber völlig offen. Denn zuletzt verließen die Spieler aufgrund ausstehender Gehaltszahlungen reihenweise den Klub. Somit ist fraglich, welche Mannschaft Jesenice in die Spiele der Qualifikationsrunde schicken wird. Eine besonders konkurrenzfähige wird es wohl nicht sein, nachdem die Slowenen bereits den Grunddurchgang als Letzte beendet haben. Die finanzielle Misere ist schon länger bekannt, aber weniger auf die strukturellen Probleme der Liga als auf einst zu hochtrabende Erwartungen in Jesenice zurückzuführen. Die Liga hat aber offenbar nicht nur einen Imageschaden. Schließlich seien "maximale Anstrengungen" nötig gewesen, um einen "Partnerklub auch in einer schwierigen Situation zu unterstützen". Mit einem angemessenen Lizenzierungsverfahren, über das die Liga nicht verfügt, wäre das vermeidbar gewesen.