Zum Hauptinhalt springen

Ein Video und viele Fragen

Von Tamara Arthofer

Kommentare
Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 8 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Wann immer es in einem halbwegs bedeutsamen Spiel strittige oder gar offenkundig falsche Schiedsrichterentscheidungen gibt, werden die Rufe nach zusätzlichen technischen Hilfsmitteln laut; das ist nun wirklich nichts Neues. Neu ist allerdings, dass das Gezeter nun bald erhört wird. Die Torlinientechnologie gibt es bereits, der Videobeweis ist im Kommen.

Mit dem Spiel Dortmund gegen Ingolstadt, als eine offensichtliche Abseitsstellung von Doppeltorschütze Pierre-Emerick Aubameyang beim 1:0 (Endstand 2:0) zunächst nicht erkannt und folglich auf Tor entschieden wurde, ehe nur Sekunden später die Szene über die Stadionleinwand flimmerte, hat er nun erneut Rückenwind bekommen. Tatsächlich war der Fehler danach für alle ersichtlich - auch für Referee Guido Winkmann, der danach meinte: "Fakt ist, es ist Abseits. Aber selbst wenn ich das auf der Leinwand gesehen hätte, hätte ich es (laut den bestehenden Regeln, Anm.) nicht zurücknehmen dürfen. Es war eine Tatsachenentscheidung." In diesem Fall hätte der Videobeweis, dessen Einführung die Regelhüter des Fußballs im März absegnen wollen, also tatsächlich geholfen - in anderen Fällen aber ist eine Entscheidung oftmals Auslegungssache, und damit fangen die Probleme an. Und überhaupt: Wie oft sollen die Trainer die Möglichkeit haben, noch einmal eine Nachschau anzufordern, ohne damit den Spielfluss zu zerstören? Welche Szenen konkret - Abseits, Fouls, Hands - sollen per Video ausgewertet werden? Und wer - eine externe Person oder der Schiedsrichter? - soll dies vornehmen? Fakt ist: Der Videobeweis wird einige Antworten geben. Viele Fragen sind derweil aber noch offen.