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Ein Wahlzuckerl mit schalem Beigeschmack

Von Ina Weber

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Ina Weber.

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Die neuen Vergaberegeln für geförderten Wohnbau seitens des Wohnstadtrates Michael Ludwig (SPÖ) scheint zunächst durchaus sinnvoll. Vor allem, wenn man die Tatsache mitberücksichtigt, dass Wien im Jahr 2035 um die Bevölkerungsgröße von ganz Graz angewachsen sein wird. Da ist es mehr als notwendig, dass das gesamte Angebot in Wien - von der Gemeindewohnung über Smartwohnungen, der Superförderung, Genossenschaftswohnungen oder sonstige geförderte Miet- oder Eigentumswohnungen - gebündelt werden und einem Wohnungssuchenden übersichtlich und aus einer Hand angeboten werden. Der Wiener löst in Zukunft ein Wohnticket, er erhält Beratung und bekommt nach einer gewissen Wartezeit auch eine Wohnung.

Für Langzeit-Wiener wird es in Zukunft schneller gehen. Diese werden vorgereiht. Das mag für den einen grundvernünftig und fair sein. Warum sollte eine Familie aus der Steiermark vor der Familie aus Wien drankommen (auch wenn Erstere sich vorher angemeldet hat)? Schließlich leben und denken wir in Bundesländern und jedes hat seine Grenzen und eigene Verwaltung. Aber warum soll die steirische Familie, die aus guten Gründen eine geförderte Wohnung braucht, hinten anstehen müssen? Nur weil eine andere den Vorteil Heimat hat? War da nicht einmal die Rede von gleichem Recht für alle, egal woher man kommt?