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Irgendwie ist ja die Show rund um die Vergabe des Fifa-Titels "Weltfußballer des Jahres" in den vergangenen Jahren eine fade Angelegenheit geworden, waren es doch zuletzt immer dieselben beiden Gesichter, die in Zürich zum Empfang des "Ballon d’Or" antraten: Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Aber auch sonst war die Titelvergabe bisher wenig geeignet, die Welt zu überraschen.
Dafür reicht ein kurzer Blick in die Statistik: Seit es diesen Preis gibt - also seit 1991 - wurden immer Spieler zum Weltfußballer gewählt, die zum Zeitpunkt der Wahl entweder in der spanischen Primera División, der englischen Premier League oder in der italienischen Serie A aktiv waren. Hinzu kommt, dass in den Jahren der Weltmeisterschaft stets ein Kicker des Weltmeister-Teams gewonnen hat, wie zum Beispiel Romário (1994), Zinédine Zidane (1998), Ronaldo (2002) oder
Fabio Cannavaro (Italien 2006). (Einzige Ausnahme bildete das WM-Jahr 2010, der Weltfußballer von damals hieß nicht etwa Xavi, sondern Messi.)
Wie auch immer man zu solchen Zahlenspielereien stehen mag, einen gewissen Reiz hat das Ganze - vor allem mit Blick auf die Weltfußballer-Wahl 2014 - aber doch. Immerhin würde dies ja bedeuten, dass die Trophäe heuer nicht mehr an Messi oder Ronaldo, sondern an einen Spieler des Weltmeister-Teams Deutschland gehen müsste. Sechs Kicker - Philipp Lahm, Manuel Neuer, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Mario Götze und Toni Kroos - sind nominiert, wobei alle mit Ausnahme von Kroos (Real Madrid) das Trikot des FC Bayern tragen. Eine Abwechslung wäre das allemal. Noch nie hat ein deutscher Klub bisher einen Weltfußballer stellen dürfen. Und auch die Vergabe des Titels an einen Deutschen ist schon lange her (1991 an Lothar Matthäus). Es wird Zeit, dass sich das ändert.