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"Ein wichtiger Zwischenschritt"

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Über den "reifen österreichischen Markt" und den "großen Wachstumsmarkt in Zentral- und Osteuropa" wollte Erich Hampel, Generaldirektor der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), gestern vor Journalisten im Klub der Wirtschaftspublizisten vorrangig sprechen. Diese interessierte allerdings in erster Linie, wie es um das Thema Dienstrecht steht.


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Eine endgültige Einigung wurde bekanntlich noch nicht erzielt. Wie berichtet haben Vorstand und Betriebsrat beschlossen, die noch strittigen Punkte bis 15. Februar 2005 auszuverhandeln. Diese Zielvereinbarung sei ein "wichtiger Zwischenschritt", betonte Hampel.

Über die "Knackpunkte" wollte er jedoch nichts offenbaren, da Stillschweigen vereinbart wurde: "Ich halte mich daran, und - wie ich feststelle - hält sich auch der Betriebsrat daran." In den ersten Jännerwochen werde weiterverhandelt, und er sei optimistisch, dass eine Einigung auf ein "modernes, leistungsorientiertes Dienstrecht des 21. Jahrhunderts" zustandekomme, sagte der BA-CA-Chef. Ihm ist insbesondere die Betriebsvereinbarung aus dem Jahr 1969 ("BV 69") ein Dorn im Auge. Er gehe jedenfalls mit Zuversicht in die Weihnachtspause, so Hampel.

Obwohl die BA-CA bereits im Oktober den Wechsel in den günstigeren Banken-Kollektivvertrag (KV) vollzogen hat, werden vorläufig die Gehälter der rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Inland noch so abgerechnet, als ob es noch den "alten" Sparkassen-KV gäbe. Der 15. Februar wurde deshalb als Stichtag für eine Einigung gewählt, da mehr als 14 Tage benötigt werden, um das Abrechnungssystem zu adjustieren, so Hampel. Das neue Dienstrecht soll mit 1. April 2005 gelten.

Rumänische CEC auf dem Wunschzettel

Was die weitere Expansion in Zentral- und Osteuropa betrifft, steht für die BA-CA derzeit Rumänien an vorderster Stelle. Dort soll als nächstes die 1864 gegründete Großsparkasse CEC (Casa de Economii si Consemnatiuni) privatisiert werden. Die CEC, die größte Privatkundenbank Rumäniens, beschäftigt in rund 1.400 Zweigstellen etwa 9.000 Mitarbeiter und wies zur Jahresmitte eine Bilanzsumme von rund 1 Mrd. Euro auf.

Im kommenden Jahr könnte auch die Banca Comerciala Romana (BCR), die mit Abstand größte Geschäftsbank Rumäniens, privatisiert werde, so Hampel und betonte: "Wir werden uns alle Möglichkeiten genau ansehen." An der CEC ist das Kaufinteresse jedoch schon so groß, dass es bereits schriftlich beim rumänischen Finanzministerium deponiert wurde.

Die BA-CA hat in den vergangenen zwei Jahren acht Banken in Zentral- und Osteuropa gekauft, zuletzt die bulgarische Hebros Bank und die serbische Eksimbanka im vierten Quartal 2004. Ohne die Integration der BA-CA in den Konzern der bayrischen HypoVereinsbank (HVB) hätte die Expansion nicht in dieser Größenordnung stattgefunden, betonte Hampel. Für weitere Akquisitionen sei die Kriegskassa gut gefüllt.