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In unserer EDV-dominierten Arbeitswelt ist der Umgang mit Maus und Mail längst ein Muss geworden. Auch blinden und sehbehinderten Menschen bieten sich Karrierechancen durch Computer-Kenntnisse: Spezielle Hard- und Software-Adaptionen machen's möglich. Aus- und Weiterbildungen bietet nun das BBFZ in Wien.
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Mit Mitteln aus der Behindertenmilliarde finanziert, hat das Wiener Berufsbildungs- und Forschungszentrum für Blinde und Sehbehinderte (BBFZ) im März vorigen Jahres den Kursbetrieb gestartet und bis dato 150 TeilnehmerInnen in Sachen EDV geschult. "Wir sind eine Art Wifi oder bfi für blinde und sehbehinderte Menschen und damit das erste Institut dieser Art in Österreich", umschreibt BBFZ-Geschäftsführer Erico F. Zeyen die Tätigkeit des Instituts. Rund 80.000 der 400.000 blinden und sehbehinderten ÖsterreicherInnen sind im berufsfähigen Alter, schätzt Zeyen.
Neben "Basics" wie dem Europäischen Computerführerschein (ECDL) bietet das BBFZ nun auch komplette Berufsausbildungen für Blinde und Sehbehinderte an: Ab dem Frühjahr können sich je 8 Personen zum Programmierer, Netzwerk-Administrator oder Web-Designer ausbilden lassen. Während sich für sehbehindert geborene Menschen bereits einige primäre Bildungswege bieten, treffe es spät Erblindete umso härter. "Wer im Lauf seines Lebens plötzlich erblindet, fällt in ein tiefes Loch. Viele können ihren erlernten Beruf nicht mehr ausüben und wissen nicht weiter", so Zeyen. Speziell für diese Gruppe bietet das BBFZ auch Berufsorientierungskurse und psychotherapeutische Unterstützung. Um bei potenziellen Arbeitgebern Vorurteile über Sehbehinderte abzubauen, stellt das BBFZ seine Leistungen heuer im Rahmen einer Österreich-Tour in den lokalen Wirtschaftskammern vor.
http://www.bbfz.at