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Ein Zeichen der Einheit, doch Antworten fehlten

Von Wolfgang Zaunbauer

Politik

Experte: Für die Partei wird sich nichts ändern. | "Brauchen Fokus auf neue Themen." | Wien. Mit 96 Prozent wurde Eva Glawischnig am Samstag beim grünen Bundeskongress in Graz als Bundessprecherin wiedergewählt. Zwar erhielt sie bei ihrer ersten Wahl vor zwei Jahren noch 97,4 Prozent, angesichts der anhaltenden personellen Krisen vor allem bei den Wiener Grünen überraschte das deutliche Votum aber doch. Dass sich für die Ökopartei dadurch etwas ändert - etwa die schwierige Ausgangsposition bei den kommenden Wahlen -, glaubt Politexperte Peter Hajek aber nicht.


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"Es gab keine Alternative zu Glawischnig", sagt Hajek zur "Wiener Zeitung", daher habe man sie gewählt, um wenigstens auf Bundesebene ein Zeichen der Geschlossenheit zu setzen. "Das war die einzige Botschaft", so Hajek. Antworten auf die Probleme in den Wiener Bezirken sei man jedoch schuldig geblieben.

Mit neuen Themen zu mehr als 11 Prozent

Hajek sieht die Grünen mit ihren derzeitigen elf Prozent am Plafond angelangt. Um noch weiter wachsen zu können, "müssen sie sich auf neue Themen und Wählerschichten fokussieren". Die Wähler wollten, so Hajek, Antworten auf die Probleme in ihrer Umgebung. Der Kampf gegen CO2 sei den Menschen zu abstrakt. "Man muss das auf die Bedürfnisse der Leute herunterbrechen."

Tatsächlich kündigte Glawischnig beim Bundeskongress "mehr Verständlichkeit und mehr Nähe zu volksnahen Formulierungen" an, forderte mehr Zuspitzung, Schärfe und Emotion, "Politik mit mehr Wut im Bauch" - inhaltlich kam aber nichts Neues. Aus Sicht Hajeks sind solche Ankündigungen aber zu wenig: "Wut im Bauch ist keine Botschaft."