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Ein zweiter Platz, der keiner ist

Von Christoph Rella

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Rein äußerlich betrachtet kann sich die Leistung von Österreichs Nationalmannschaft, was ihre WM-Chancen betrifft, durchaus sehen lassen. Acht Punkte in der Tabelle der Gruppe C, und dort auf dem zweiten Platz hinter -immerhin - Deutschland. Erst dann folgen Schweden und Iren mit ebenfalls acht Zählern, das bessere Torverhältnis macht’s möglich.

Auf die Gefahr hin, dass manche Fans vollkommen in Euphorie zergehen, lohnt es sich durchaus, ein zweites Mal hinzuschauen. Und zwar auf die erstgereihte, wenn auch trotzdem von vielen ignorierte Zahl in dieser Tabelle. Dort, wo bei Österreich (und Irland) ein Fünfer ausgewiesen ist, steht bei den Schweden ein Vierer. Dass die Skandinavier in dieser WM-Qualifikation ein Spiel weniger als unsere Nationalelf bestritten haben, wäre da nicht weiter beunruhigend. Hieße der "fehlende Gegner" Deutschland zum Beispiel. Dann wäre die Sorge, dass die Schweden dann mit drei Punkten davonziehen, wohl nicht berechtigt.

Aber: Schweden spielt nicht gegen den Gruppenersten, sondern gegen die Gruppenletzten - und der heißt Färöer. Und stellen sich Ibrahimovic und Co. nicht allzu dumm an, kann Österreichs Qualifikationsgegner somit fix drei Punkte einplanen. Für die Tabelle bedeutet das: Spätestens dann rutscht Schweden ziemlich sicher auf den zweiten Platz und Rot-Weiß-Rot könnte sich nicht einmal wehren. Es sei denn, das Nationalteam entscheidet das direkte Duell am Freitag für sich und zieht nach Verlustpunkten mit Schweden gleich. Die Tabelle wird dadurch zwar nicht schöner, aber dafür aussagekräftiger.