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Eine App, die Spuren verwischt

Von Eva Stanzl

Wissen
Das Smartphone zeichnet auf, die App verschleiert.
© J. Cohen

Forscher entwickeln eine Software, die Standorte und Suchanfragen verschleiert.


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Wien. Mit den richtigen Berechtigungen kriegen Smart-Phone-Apps viel mit. Die kleinen Computerprogramme für Mobiltelefone ermöglichen es uns nicht nur, Musik oder Bahntickets zu kaufen, sondern sie zeichnen auch jeden Einkauf und jede Buchung auf. Außerdem registrieren sie über das Handy den Aufenthaltsort, folgen uns also wie Schatten auf Schritt und Tritt.

US-Forscher könnten der Überwachung nun einen Riegel vorschieben. Sie haben eine App entwickelt, die Spuren verwischt. Die Informatiker um Linke Guo von der Binghamton University in New York wurden dafür sogar mit dem "Best Paper Award" 2015 ausgezeichnet, vermeldet die Universität. Dieser gilt der besten wissenschaftlichen Publikation, die jährlich bei der Globecom-Konferenz für Kommunikations- und Informationssicherheit in der US-Stadt San Diego präsentiert wird. Smartphones verschicken im Hintergrund Daten an zentrale Server über Suchanfragen, GPS-Abfragen, besuchte Websites oder im Internet getätigte Einkäufe. Über soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder LinkedIn strömen Unmengen von Fotos und täglichen Eintragungen in die Systeme der Service-Betreiber. Die von Guo und seinen Kollegen Gaoqiang Zhuo und Qi Jia programmierte Software soll solche Informationen verschleiern. Mit Blockadeprogrammen verhindert es die App, dass dritte Personen die Aufenthaltsorte von Usern identifizieren oder ihr Suchverhalten nachverfolgen können.

Die Erfindung befindet sich im Forschungsstadium. Wenn sie einmal erhältlich ist, könnte sie schnell einen Markt finden, vermutet Guo. "Das hat mit dem täglichen Leben zu tun. Immer mehr Menschen nutzen Suchmaschinen und soziale Netzwerke auf Smartphones, die nur unzureichend vor Datenspionage geschützt sind. Zu viel Information wird geteilt. Wir haben einen Weg gefunden, der eine Datensicherheit gewährleisten könnte", wird er in der Aussendung zitiert. Persönliche Informationen können nicht mehr zurückgeholt werden, wenn sie preisgegeben sind, und in den falschen Händen Schaden anrichten. "Unser Ziel ist eine praktikable Lösung für den Nutzer", erklärt Guo.