Attac will eine "Demokratische Bank" initiieren. | Wien. Eine Chance für die Rettung der Finanzwelt sieht Christian Felber, Wirtschaftskritiker und Lehrbeauftragter der WU Uni Wien, in der Rückbesinnung auf ursprüngliche Bankprinzipien. Mit der Stiftung einer "Demokratischen Bank" will der Mitbegründer von Attac Österreich Grundsätze wie "Gemeinwohl" und "Transparenz" salonfähig machen.
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Die "Demokratische Bank" strebt laut ihrer Gründer keinen Gewinn an, arbeite transparent und spekuliere nicht, "vor allem nicht mit toxischen Papieren. Kredite der "Demokratischen Bank" sollen nicht mehr als drei Prozent Zinsen kosten, Girokonten werden kostenlos vergeben und Sparbucheinlagen unbeschränkt garantiert.
"Attac hat die Entscheidung für die Bankengründung Ende April gefällt. Wir werden bei der Finanzmarktaufsicht eine Banklizenz beantragen, sobald wir die Voraussetzungen erfüllen. Zukünftig soll es ein flächendeckendes Filialnetz geben. Klar ist auch, dass wir Spareinlagen extrem risikoarm veranlagen werden und mit keinen Kreditausfällen rechnen. Sollte es doch dazu kommen, haftet die Bank", so Felber.
Als Nächstes will Attac 10.000 Menschen gewinnen, die für das nötige Gründungskapital je mindestens 1000 Euro auf den Tisch legen. "Wir freuen uns auch über Absichtserklärungen, bestehende Konten zu uns zu transferieren. Zudem suchen wir tatkräftige Mitstreiter, die sich am Aufbau beteiligen", sagt Felber. "Genossenschaftsbanken und Sparkassen, die Gemeinden gehörten, arbeiteten ursprünglich am Wohle aller orientiert. Gewinne wurden an die Gemeinde, Vereine oder Sozialinstitutionen verteilt und Kredite solidarisch an Bürger vergeben. Heutige Banken widmen sich hingegen primär Profitmaximierung und Spekulation."