Zum Hauptinhalt springen

Eine besondere Lagerhalle

Von Bernhard Baumgartner

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Provisorien haben in Wien traditionellerweise eine gewisse Tendenz zur Beharrlichkeit. Eines davon, das immerhin 20 Jahre bestand, ist nun Geschichte. Das Kunsthistorische Museum hat ein neues Zentraldepot gebaut. 12.000 Quadratmeter Fläche mit modernster Lager- und Klimatechnik für 13,5 Millionen Euro. Allerdings nicht in Wien, sondern in Himberg bei Wien. Die bisher angemietete Halle wird nun geräumt.

Es ist nicht irgendeine Lagerhalle, die hier in Himberg auf die Wiese gestellt wurde. Immerhin wird sie einen großen Teil der Sammlung des Kunsthistorischen Museums beherbergen, denn ausgestellt wird ja nur ein Bruchteil der Schätze. Das lässt nur zu hoffen über, dass man auch an eine bessere Sicherheitstechnik als im Haupthaus gedacht hat, - nicht auszudenken, wenn ein paar Nachtschwärmer nach einer Party spaßhalber dort einsteigen und sich ein goldenes Souvenir mitnehmen.

Natürlich wäre es eleganter gewesen, die Lösung mit dem Tiefspeicher unter dem Ring voranzutreiben. Diese war zwar immer wieder angedacht, in die Realisierungsphase kam sie nie. Das wäre auch für die bescheidene Bausumme niemals möglich gewesen. So muss Wien nun damit leben, dass das kleine Himberg der Stadt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen abspenstig gemacht hat. Und damit voll im Trend zum Neubau im Grünen liegt.