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Eine Börse für das Ehrenamt

Von Petra Medek

Politik

Sind Sie auf der Suche nach einer sinnvollen Freizeitbetätigung? Unentgeltliche Hilfe ist in den verschiedensten gemeinnützigen Organisationen willkommen. Altenbetreuung, administrative Tätigkeiten aller Art oder Ausgefalleneres wie die Präparation von Pflanzen oder das Einsammeln von Kröten im Frühjahr - die Ehrenamtsbörse hat für jeden etwas parat.


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Die Ehrenamtsbörse ist eine Freiwilligenvermittlung, die als Projekt der Initiative Wissensbörse, der Grätzl-Betreuung Grätzl-Punkt Rosa Jochmann sowie des Nachbarschaftszentrums 6 des Wiener Hilfswerkes vor rund einem Jahr gegründet wurde.

Unter www.ehrenamtsboerse.at können Organisationen offene Tätigkeiten sowie Freiwillige ihre ehrenamtliche Arbeitskraft jeweils unentgeltlich anbieten. Rund 50 Organisationen haben derzeit etwa 120 verschiedene Mitarbeitsmöglichkeiten verzeichnet, erklärt Martin Oberbauer, Mitinitiator der Ehrenamtsbörse und Leiter des Nachbarschaftszentrums 6 im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".

Wer sich via Ehrenamtsbörse auf die Suche nach einem Freiwilligen-Job macht, wird von den Mitarbeitern rund um Oberbauer zunächst ausführlich beraten und bekommt schließlich zwei bis drei "Stellen"-Vorschläge mit. "Manche wissen gleich, was sie machen wollen, andere haben einfach die Idee, irgendetwas zu tun," so Oberbauer. Je nach Zeitbudget, Mobilität und persönlichen Vorstellungen werden dann mögliche Tätigkeiten eruiert.

Seit die Freiwilligenvermittlung aktiv ist, wurden etwa 150 Beratungsgespräche geführt, "rund ein Drittel davon hat geklappt", schätzt Oberbauer - genaue Angaben kann er allerdings nicht machen, denn eine "Erfolgskontrolle" der Vermittlungen gibt es derzeit nicht. Das fehlende Feedback ist auf die knappen Ressourcen zurückzuführen: Die Mitarbeiter der Ehrenamtsbörse sind originär in einer der drei Gründerinitiativen tätig - so fehlt oft die Zeit, nachzufragen, ob eine Vermittlung erfolgreich war, erzählt Oberbauer. Auch eine Besichtigung der Organisationen mit Mitarbeiterbedarf sei derzeit kaum möglich. Abhilfe verspricht er sich von der geplanten Umwandlung der Ehrenamtsbörse vom Projektstatus in eine eigenständige Organisation. "Dafür fehlt derzeit allerdings noch ein finanzkräftiger Sponsor."

Denn die finanzielle Ausstattung der Vermittlung ist dünn: Zu ihrer Gründung hatte die Ehrenamtsbörse eine Förderung des damaligen Familienministeriums in Höhe von 100.00 Schilling bekommen, danach lediglich eine einmalige Unterstützung von 50.000 Schilling vom Seniorenbeauftragten der Stadt Wien.