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Eine C-Saison ist besser als Voodoo

Von Christoph Rella

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Nun also auch Marco Schwarz. Der rot-weiß-rote Ski-Star wurde am Dienstag positiv auf Corona getestet und fällt daher für die Weltcuppremiere am Freitag in Lech/Zürs aus. Das ist nicht nur für ihn selbst und den ÖSV bitter, sondern auch für die Bilanz der Skination, die es sich nach einer desaströsen Saison 2019/20 vorgenommen hat, den Nationencup wieder in die Alpenrepublik zu holen. Das wird keine leichte Aufgabe - nicht nur, weil auch heuer mit Marcel Hirscher ein Siegfahrer fehlt, es ist vor allem das Coronavirus, das als unbekannte Variable durch die Ergebnislisten des Weltcups fegt und weiter fegen wird.

Denn wer, so wie Schwarz, das Pech hat, kurz vor einem Event einen positiven Test abzuliefern, für den geht mehr oder weniger das Virus an den Start, mit der Folge, dass dann Athletinnen und Athleten als Erste durchs Ziel rauschen, die das Rennen unter herkömmlichen Bedingungen möglicherweise nicht gewonnen hätten. Jetzt aber zu sagen, dass auch alle anderen Sportarten vor solcher Art Voodoo nicht gefeit sind, ist weder für die betroffenen, oft symptomlosen Sportlerinnen und Sportler, noch für die Verbände und Fans ein Trost. Die Resultate haben ja schließlich kein Mascherl.

Eine Möglichkeit, um diese für alle unbefriedigende Situation zumindest auf dem Papier fairer zu gestalten, wäre, alle Rennen, Spiele und Turniere - sollten sich die Fälle häufen - als C-Events, also Veranstaltungen, die unter Corona-Bedingungen und damit "außer Konkurrenz" ausgetragen wurden, zu deklarieren. Dies würde das Zustandekommen so mancher Ergebnisse zumindest transparenter machen - und natürlich für alle gelten: Sollten Schwarz, Vincent Kriechmayr oder Matthias Mayer heuer in die Nähe von Kristall kommen, so wäre dieses auch nur C-Kristall. So fair muss man dann auch sein.