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Nach Verlusten in der Steiermark und im Burgenland steigt Druck in Wien. | Wien. Mit den Wahlen vom Sonntag im Burgenland geht eine lang anhaltende Schönwetterperiode für die Grünen zu Ende. Schwarz-Blau auf der einen und das sich perfekt ergänzende Politduo Alexander Van der Bellen und Ewa Glawischnig auf der anderen Seite schienen bis jetzt die Garanten für eine stetige Aufwärtsentwicklung in der Wählergunst zu sein. Mit den Verlusten in der Steiermark (-0,9 Prozent) und im Burgenland (-0,3 Prozent) erleben die Grünen nun einen ersten Dämpfer.
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Dass es für beide Wahlergebnisse jeweils auch gute Gründe gab - etwa das Phänomen Ernest Kaltenegger in Graz oder die tradionelle Schwäche im ländlichen Burgenland- mag für die Kommunikation nach außen sicherlich hilfreich gewesen sein. Sie allein reichen für eine ehrliche Analyse der Urnengänge sicherlich nicht aus.
Dass die steirischen Grünen in der urbanen Großstadtagglomeration Graz nicht vom Fleck kommen, hängt sicherlich zuvorderst mit den eigenen Schwächen zusammen. Offensichtlich nehmen manche Wähler den Grünen auch ihr offenherziges Lavieren zwischen SPÖ und ÖVP übel. Dieser Luxus scheint in Österreich nur den Großparteien selbst vorbehalten zu sein.
Das Tief wäre allerdings schnell wieder vergessen, wenn in Wien am 23. Oktober der Sprung auf Platz zwei gelingen würde. Zu diesem Zweck will man die Wahlen zum ultimativen Testgang für die kommenden Nationalratswahlen umfunktionieren. Das Risiko, das die grünen mit dieser Strategie eingehen, ist dabei relativ begrenz: Ein ordentliches Plus in Wien gilt so gut wie sicher.