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Eine - fast - rein rot-schwarze Sache

Von Walter Hämmerle

Politik

251.000 Personen stimmberechtigt. | SPÖ und ÖVP dominieren klar. | Eisenstadt/Wien. Es gibt viel zu verteilen, geht es am 7. Oktober im Burgenland doch um 170 Bürgermeister und rund 3100 Gemeinderatsmandate. Lediglich in Steinberg-Dörfl fand der Urnengang bereits letztes Jahr statt. Stimmberechtigt sind 251.339 Personen, darunter auch 2033 EU-Bürger.


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Wahlen sind im Burgenland seit jeher eine fast exklusive Angelegenheit von SPÖ und ÖVP. Die Partei von Landeshauptmann Hans Niessl, der mit absoluter Mehrheit regiert, kam 2002 auf 49 Prozent und 93 Bürgermeister; die ÖVP brachte es auf 43 Prozent und 73 Gemeindechefs. Nur ein Bürgermeister wird von der FPÖ gestellt, vier von diversen Bürgerlisten. Noch etwas: Unter den insgesamt 171 Bürgermeistern finden sich sechs Frauen.

Mit großen Verschiebungen ist am Wahlabend nicht zu rechnen - die Burgenländer zeichnen sich durch ausgesprochene Parteientreue aus. Von daher dürfte sich der Urnengang auch kaum als Stimmungsbarometer für die beiden im Bund regierenden Großparteien eignen. Mehr als die Trends auf Bundesebene entscheiden hier die Persönlichkeiten der Kandidaten und lokale Faktoren über das Wahlergebnis.

Zum ständigen Begleiter jeder politischen Debatte wurde in den vergangenen Jahren das schlechte Klima zwischen SPÖ und ÖVP, die sich im Land des Neusiedlersees mit aufrichtiger Abneigung verbunden wissen. Dabei sitzt die SPÖ dank ihrer absoluten Merheit im Landtag am längeren Hebel, die Volkspartei revanchiert sich, indem sie der SPÖ schon einmal unterstellt, einem "Burgenland-Kommunismus" zu frönen.

Für leichtere Unterhaltung haben im Vorfeld wieder einmal die Freiheitlichen gesorgt: Originellerweise hat sich die Partei gespalten - Ex-FPÖ-Chef Wolfgang Rauter wollte im Frühling die zerstrittene Partei wieder übernehmen, stieß jedoch auf wenig Gegenliebe und kandidiert nun mit der "Plattform Freie Bürgerlisten" (FBL) auf eigene Rechnung. Auslöser des Streits war ein rot-blauer Geheimpakt kurz vor den letzten Landtagswahlen 2005. Dieser kostete den damaligen FPÖ-Klubchef Manfred Kölly den Kopf.

Während sich also das blaue Lager selbst Stimmen wegnimmt, sind im Burgenland auch die Grünen allenfalls für einige Farbtupfer gut. Die rot-schwarze Party werden auch sie nicht stören können.