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Eine Fortsetzung von Schwarz-Grün ist wahrscheinlich

Politik

Vorarlberg wählt am Sonntag einen neuen Landtag. Die ÖVP könnte zu alter Stärke zurückkehren.


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Bregenz. 270.536 Personen sind am Sonntag bei der Landtagswahl in Vorarlberg wahlberechtigt. Schon um 14 Uhr gibt es die erste Hochrechnung, ab 16 Uhr das vorläufige Ergebnis, denn die letzten Wahllokale schließen um 13 Uhr - frühestens ab 7 Uhr kann gewählt werden.

Landeshauptmann Markus Wallner (52) ist zum zweiten Mal Spitzenkandidat der ÖVP. Bei seinem ersten Antreten 2014 verlor die ÖVP neun Prozentpunkte und fuhr mit 41,8 Prozent das schlechteste Ergebnis aller Zeiten ein. Diese Scharte gilt es heuer auszuwetzen. Offiziell gab Wallner als Ziel "40 plus" aus, allerdings rechnen die Ländle-Schwarzen wohl mit einem deutlich größeren Stimmenanteil, spekuliert wird eher mit "45 plus". Als sicher gilt, dass sich die ÖVP nach der Wahl in der Position befinden wird, sich einen Regierungspartner aussuchen zu können.

Zur Wahl stehen erneut die Grünen mit Johannes Rauch (60) als Spitzenkandidat. Wallner hat die Grünen 2014 in die Regierung geholt. Politikwissenschafter Peter Filzmaier rechnet mit einer Fortsetzung von Schwarz-Grün im Ländle. Nach dem guten Abschneiden bei der Nationalratswahl (Platz 2 mit 18,1 Prozent) scheint manchem selbst Platz zwei auf Landesebene in Reichweite. 2014 haben die Grünen 6,5 Prozentpunkte auf 17,1 Prozent zugelegt und damit die SPÖ auf dem dritten Platz abgelöst.

© SPÖ-Klub/Mayer

Martin Staudinger (40), seit 2018 Landesvorsitzender der SPÖ, weckt die Hoffnung auf einen Stopp der Abwärtsspirale bei der in Vorarlberg traditionell schwachen SPÖ, die bei der vergangenen Landtagswahl unter zehn Prozent gerutscht ist (8,8 Prozent, minus 1,3 Prozentpunkte). Staudinger will wieder "zweistellig werden" und bot sich der ÖVP als Regierungspartner an, woran die SPÖ im Land jahrelang nicht einmal zu denken wagte. Bei der Nationalratswahl ist die SPÖ auf 13,1 Prozent auf Rang fünf hinter die Neos abgerutscht.

Die Neos mit Sabine Scheffknecht (41) als Spitzenkandidatin stehen im Land des Parteigründers Matthias Strolz auf festen Beinen. Sie schafften 2014 - wie die Grünen 1984 - auf Anhieb den Einzug. Mit 6,9 Prozent fiel die Zustimmung vor fünf Jahren niedriger aus als erwartet, eine "Eintagsfliege" sind die Neos aber in Vorarlberg sicher nicht, bei der Nationalratswahl erzielten sie 13,6 Prozent - das mit Abstand beste Länderergebnis. Scheffknecht will zweistellig werden und auch gerne in die Regierung.

Dorthin wird FPÖ-Spitzenkandidat Christof Bitschi (28) nicht kommen, denn Wallner hat die FPÖ als Regierungspartner bereits ausgeschlossen, obwohl diese von 1974 bis 2009, teils trotz absoluter ÖVP-Mehrheit mitregierte. Bitschi hofft auf 20 Prozent plus.(pech)