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Eine freudige Überraschung

Von István Orbán

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Einem zum geflügelten Wort erblühten Werbespruch der Deutschen Bahn aus den späten sechziger Jahren frönend: Alle reden vom Wetter . . . Aber was sollte man denn anderes tun, wenn der (in Wien) für Montagabend angesagte, erlösende Regen ausbleibt und sich stattdessen, wenn das überhaupt möglich ist, noch mehr Schwüle breitmacht. Träge setzt man sich in der anstandshalber anbehaltenen, am Leib klebenden Restbekleidung vor den Fernseher - und erlebt eine freudige Überraschung.

Nein, nicht im ORF. Auf arte, in Form des polnischen Films "Töchter des Glücks" (1989). Erzählt wird das schlimme Schicksal einer Russin in Warschau, sehr gerade, fast streng, in wunderbar ausgeleuchteten und fotografierten Bildern. Neugierig geworden, blättert man im Teletext und erlebt die zweite Überraschung - Regie: Márta Mészáros, ungarische Filmemacherin mit oft frauenzentrischen Themen und einer sehr eigenwilligen Filmsprache. (Wiederholung am 28. August, bitte ansehen!)

Solchermaßen munter geworden, ging's weiter zum ZDF und zu "Wenn der Postmann zweimal klingelt". Keine Überraschung, aber immer wieder gut, sehr gut.

Und dann - die erlösende Überraschung - hat es auch noch zu regnen begonnen.