Im Top-Management des Transport- und Logistikunternehmens Gebrüder Weiss wird sich mit 1. 1. 2005 ein Generationenwechsel vollziehen. Heidegunde und Paul Senger-Weiss geben nach 36 Jahren ihre operative Verantwortung für den Konzern ab.
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Das Unternehmerehepaar wechselt in den Aufsichtsrat, die Söhne Wolfram (33) und Heinz (29) rücken in den Vorstand nach. Wolfgang Niessner (49), seit 1999 als Vorstandsmitglied zuständig für die Region Ost sowie für Marketing/Sales, wird Vorstandsvorsitzender.
Diesmal erfolge die Übergabe geordnet, betonte Noch-Vorstandschefin Heidegunde Senger-Weiss gestern in einer Pressekonferenz. "Verdammt jung" hatte sie 1968 nach dem überraschenden Tod ihres Vaters die Firma quasi über Nacht übernehmen müssen. "Irgendwie ist es gegangen", erzählt Senger-Weiss. Dass es dieses Mal besser läuft, dafür wurden die Weichen schon vor Jahren gestellt, als man "familienfremde" Manager in den Konzernvorstand holte. Neben Niessner ist seit 1997 Peter Kloiber (43) in der Geschäftsleitung von Gebrüder Weiss.
Erfolgskurs 2003 fortgesetzt
Im vergangenen Jahr konnte der Vorarlberger Logistik-Konzern in allen Geschäftsbereichen punkten. Der Nettoumsatz stieg um 5,8% auf 607,2 Mio. Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) legte um 34,8% auf 29,7 Mio. Euro zu, der Cash-Flow um 18,6% auf 37,7 Mio. Euro, berichtete Vorstand Paul Senger-Weiss.
Bei den Investitionen, die im Geschäftsjahr 2003 deutlich zurückgefahren wurden, werde es heuer "einen echten Sprung nach oben" geben. Insgesamt seien 44,6 Mio. Euro vorgesehen, nach 12,3 Mio. Euro im Vorjahr.
Von den 3.281 Gebrüder Weiss-Mitarbeitern (plus 2,24%) arbeiten 572 in Zentral- und Osteuropa. Der Umsatz in dieser Region macht rund 10% des Gesamtumsatzes aus. 2003 wurden in Sofia, Arad, Bukarest, Bratislava und Ostrava neue Standorte gegründet oder modernere Flächen bezogen. Seit heuer ist das Unternehmen auch in Serbien-Montenegro vertreten, "früher oder später" werde mach auch nach Bosnien gehen, sagte Niessner.
Neben Osteuropa sind die Gebrüder Weiss intensiv in China engagiert. Zu den bestehenden zehn Standorten sollen noch weitere hinzukommen, als nächstes wird im Herbst in Yiamen ein neues Büro eröffnet. Weitere Büros sind im verlauf des Yangtze-Flusses geplant.