)
Das Weltstädteforum in Kuala Lumpur und seine Bedeutung für die Städte Europas.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Nach Quito im Jahr 2016 ist die Reihe 2018 an Kuala Lumpur: Von 7. bis 13. Februar findet in der Hauptstadt von Malaysia das Weltstädteforum statt - in einer Stadt also, die für ihre futuristische Architektur wie die berühmten Petronas Towers bekannt ist.
Kuala Lumpur ist der perfekte Veranstaltungsort für das Forum, bei dem es um die gegenwärtigen und künftigen Probleme der Städte und um nachhaltige Stadtentwicklung geht.
Warum interessiert das eine halbe Milliarde Europäerinnen und Europäer? Vor allem, weil die Probleme der Städte in der ganzen Welt den Schmetterlingseffekt verkörpern: Was Tausende Kilometer von unserem Kontinent entfernt in Sachen Energie, Klima, Umwelt oder Sozialpolitik getan (oder nicht getan!) wird, kann massive Auswirkungen auf die Städte und Regionen Europas haben.
Vergessen wir nicht: Europa ist weltweit führend auf dem Gebiet der Stadtentwicklung, sowohl im Hinblick auf die konkreten Ergebnisse in unseren Städten (Energieersparnis, sauberer Verkehr, Inklusion und ähnliches) als auch auf die Methodologie (bei der EU-Städteagenda arbeiten nationale Regierungen, lokale Behörden und die Zivilgesellschaft auf Augenhöhe zusammen, um die Lebensqualität in den europäischen Städten zu verbessern).
Alleingang Europas beim Klimaschutz wäre sinnlos
Beim Weltstädteforum in Kuala Lumpur ist es meine Aufgabe als Vertreterin Europas, anderen unser Modell vorzustellen und den Austausch bewährter Verfahren zwischen Europa und anderen Kontinenten zu fördern - einfach, weil es sinnlos wäre, in Europa Klimaschutz zu betreiben, während dem Klima anderswo geschadet wird. Aus diesem Grund will die Europäische Union auch weiter eine führende Rolle bei der Verwirklichung der UN-Nachhaltigkeitsziele bis 2030 spielen. Wir haben bereits damit begonnen und müssen jetzt den Rest der Welt davon überzeugen, ebenfalls mitzumachen.
Die neue Städteagenda ist ein entscheidender Schritt nach vorne, da sie die Städte weltweit in die Lage versetzt, konkrete, auf ihre jeweilige Situation und ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Maßnahmen zu ergreifen, um Herausforderungen zu bewältigen. Außerdem können wir alle stolz darauf sein, dass die neue globale Städteagenda eine ausgeprägte "europäische Note" hat. Sie spiegelt in der Tat Europas ganz eigene Vision von einer nachhaltigen Städtepolitik wider, die niemanden vergisst und alle relevanten Akteure einer Stadt zusammenbringt.
Europa als Vorbild, dem man in vielen Bereichen folgen sollte
Wir dürfen nicht vergessen, dass Europa auch in einer Zeit, in der manch einer am europäischen Vorhaben und an seiner Zukunft zweifelt, dennoch für Millionen von Menschen in der ganzen Welt ein Vorbild ist, dem man folgen sollte - und zwar in vielen Bereichen.
Dazu gehört auch die Städtepolitik. Beim Weltstädteforum werde ich mit Stolz präsentieren, was Europa erreicht hat, seit wir in Quito drei freiwillige Verpflichtungen eingegangen sind: Dabei geht es um die Umsetzung der neuen globalen Städteagenda durch die bestehende EU-Städteagenda, die Entwicklung einer harmonisierten Definition von Städten und die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Städten weltweit, um die nachhaltige Stadtentwicklung zu stärken.
In Kuala Lumpur werde ich etwa 500 Millionen Europäerinnen und Europäer repräsentieren, rund 100.000 europäische Städte und deren Erfolge und Projekte für die Zukunft, um die Lebensbedingungen in den Städten für alle zu verbessern.