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Sagen Ihnen die Namen Heregger, Sponring und Stöckl etwas? Falls nicht - diese drei Damen haben bei den letzten beiden Ski-Weltmeisterschaften in Österreich ihren Beitrag zur Medaillenflut geleistet: mit Silber in der Kombination (Ingrid Stöckl in Saalbach 1991, Christine Sponring in St.Anton 2001) und Bronze in der Abfahrt (Selina Heregger 2001). Und dennoch sind diese drei Rennfahrerinnen, die - zugegeben - die ganz großen Karriere-Erfolge verpasst haben, heute schon weitgehend vergessen. Nach dem Après-Ski-Triathlon - bestehend aus Reinbeißen ins Edelmetall fürs Titelbild, Auftritt im ORF-WM-Studio und Empfang im Heimatort (vorzugsweise in der Kutsche) - ist das Rampenlicht schnell erloschen. Was uns das für die aktuelle WM in Schladming sagt? Letztlich zählen nicht die Silbernen und Bronzenen (schon gar nicht die Blechernen) in - aus rot-weiß-roter Sicht - alpinen Nebenbewerben wie Super G und Super-Kombination, sondern nur die "Big Points": sprich Gold in der Königsdisziplin Abfahrt; oder noch besser, weil mittlerweile publikumswirksamer, Gold im Slalom am Schlusstag. Denn nach zwei Medaillen-losen Bewerben und dem jäh ausgeheilten Gold-Fieber muss sich selbst der hartnäckigste Patriot damit anfreunden, dass elf Stück Edelmetall wie in Saalbach und St. Anton außer Reichweite sein werden. Eher sollte man sich an Schladming 1982 orientieren: Diese WM endete ja mit dem großen Abfahrtstriumph von Harti Weirather und Bronze für Erwin Resch; zusätzlich holte Jimmy Steiner noch Kombi-Bronze. Sonst gab’s nichts zu holen. Die WM ist aber nicht desaströs, sondern glorreich in Erinnerung.