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Eine längst fällige Verfilmung

Von Bernhard Baumgartner

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Ein schon lange anstehender Besuch brachte den Autor dieser Zeilen (nebst Nachwuchs) jüngst auf den Wiener Zentralfriedhof. Da zu einer vollständigen Erziehung auch Musikgeschichte gehört, war ein Zwischenstopp bei den Ehrengräbern unerlässlich. Das Grab des wohl immer noch größten Popstars dieses Landes lässt sich kaum übersehen, so überhäuft ist es auch heute, 24 Jahre nach seinem Ableben, mit Gaben, die die Fans dort hinterlassen haben. Falcos Grab ist auch das einzige, vor dem gleich zwei Bänke zum Verweilen bereit stehen. Auf einer hat jemand eine Nachricht hinterlassen: "Falco lebt!"

Bevor wir jetzt in das Reich der Verschwörungstheorien abgleiten: Das ist doch eher unwahrscheinlich. Aber man muss zugeben, dass der Falke dafür immer noch künstlerisch nachwirkt. Denn am Sonntag um 20.15 Uhr sendet ORF2 einen von Andreas Kopriva gedrehten Krimi. In dessen Zentrum: Jeanny, jenes entführte Mädchen, dem Falco in seinem umstrittenen gleichnamigen Song ein Denkmal setzte. In "Jeanny - Das 5. Mädchen" wird die 27-jährige Theresa Riess die Protagonistin geben. Sie ist fast zu jung, um den Falken noch bewusst selbst erlebt zu haben, aber für die Rolle schon fast wieder zu alt.

Es ist Falco zu danken, dass er mit seinem Song das Thema Entführung von Jugendlichen aufs Tapet brachte. Ein Song wie ein Faustschlag in die scheinbar heile Welt der damaligen Zeit. "Quit living on dreams / life is not what it seems", heißt es im Text. Wie wahr! Damals wie heute.