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Eine matte erste Maiwoche an der Wiener Börse

Von Werner Michael Szabò

Wirtschaft

In der ersten Maiwoche herrschte an der Wiener Börse größte Lustlosigkeit. Waren unmittelbar nach dem Staatsfeiertag wenigstens noch durchschnittliche Umsatzvolumina zu verzeichnen, so ist das | Geschäft danach sukzessive und massiv abgeflaut. Der österreichische Aktienmarkt tritt weiter auf der Stelle. Internationale Investoren verirren sich nur höchst selten nach Wien, ohne ausländische | Hilfe fehlt die nötige Liquidität.


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Die Wiener Börse und die Emittenten sind unterdessen sehr bemüht, dem heimischen Aktienmarkt aus seiner Lethargie zu helfen. Zahlreiche Road shows in Deutschland sollen die dortigen Investoren zu

Engagements in österreichischen Aktien motivieren. Für neue Impulse soll nun auch ein neuer Index sorgen. Nachdem der AGM die in ihn gesetzen Erwartungen ja nicht erfüllt hat, werden nun die

österreichischen Wachstumswerte in einem eigenen Index, dem ViDX (Vienna Dynamic Index) zusammengefaßt. (Siehe unten).

In der ersten Maiwoche haben einige Blue Chips zum Teil sehr erfreuliche Ergebnisse bekanntgegeben, die aber vom Markt ignoriert wurden. Der Fließhandelsindex ATX hat vergangenen Freitag mit 1.128,21

Punkten geschlossen und ist damit im Laufe der ersten Maiwoche um 0,38% zurückgegangen. Der WBI als Messgröße für den Gesamtmarkt hat um 0,40% auf 479,64 nachgegeben. Die Entwicklung der

Wiener Börse ist damit einmal mehr hinter der Performance der anderen euroäischen Finanzplätze zurückgeblieben, verzeichnete doch etwa der DJ Euro Stoxx in der Berichtsperiode ein Plus von 1,5%. Der

Xetra DAX als Barometer der Deutschen Börse stieg im selben Zeitraum nicht zuletzt aufgrund eines sehr starken Wochenfinish um 1,6%.

Im Topsegment waren Generali weiter gesucht und setzten den zuletzt gezeigten Aufwärtstrend fort. Deutlich fester präsentierten sich auch Böhler-Uddeholm, Semperit, VA Stahl, Mayr-Melnhof, Verbund

und Flughafen. Die kapitalgewichtigen Bank Austria konnten sich um etwas mehr als 1% verbessern. Der Wasseraufbereiter BWT bröckelte dagegen um mehr als 11% ab, Austria Tabak büßten fast 6% ein. Sehr

schwach waren auch Austrian Airlines, Brau-Union, Libro und Erste Bank.

Im Specialist Market setzten die Stammaktien der AvW Invest zu einem neuen Höhenflug an und kletterten um über 8%. Agrana legten um fast 5% zu und der Wachstumswert Hirsch Servo verbuchte ein

Plus von 4%. In der Gunst der Anleger stand auch die führende österreichische Beteiligungsgesellschaft UIAG. Zu den Verlierern zählten dagegen BBAG, BETandWIN, CyberTron, Palfinger, Jenbacher und

beide Kategorien der Bau Holding sowie die Porr-Vorzüge.

Bei den zu Einheitskursen gehandelten kleineren Werten des C-Segments stachen in der vergangenen Woche die Stammaktien der Schlumberger (+25%) und der Messer igm (+20%) positiv hervor. WMP legten um

fast 18% zu und die Voith-Stämme stiegen unter Berücksichtigung des Dividendenabschlags um mehr als 13%. Kapital & Wert bröckelten dagegen um 12,5% ab. Die BF-Börsengenußscheine verloren

sogar fast 23%.

Die an der Brüsseler Easdaq gelisteten Austro-Aktien blieben zumeist wenig verändert. Am Neuen Markt in Frankfurt setzten Kretztechnik ihren Höhenflug mit einem weiteren Plus von 30% fort. Ein

Lebenszeichen von sich gegeben hat endlich auch der IT-Dienstleister Beko, der im Wochenverlauf um 17,5% kletterte.