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Eine Mini-WM ist keine WM

Von Christian Mayr

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Vor der Mammut-WM (ab 2026 mit 48 Teilnehmern) und der eigentlichen WM (ab 15. Juni in Russland) kommt nun also die Mini-WM: Die hochkarätige Testspielserie der ÖFB-Auswahl gegen den Gastgeber Russland (30. Mai, Innsbruck), Weltmeister Deutschland (2. Juni, Klagenfurt) und Rekord-Weltmeister Brasilien (10. Juni, Wien) hat man hierzulande in dieser Form gewiss noch nicht erlebt und ist in jedem Fall eine Auszeichnung für das Tourismus- und mittlerweile auch Fußball-Vorbereitungs-Land Österreich. Auch rein sportlich sind die Partien zum Saisonausklang für die Mannen von Franco Foda eine enorme Herausforderung, bei der man eigentlich nur gewinnen kann. Zum einen wäre Verlieren gegen die beiden Titelfavoriten oder die Gastgeber-Elf keine große Schande, zum anderen jeder Punktgewinn aber ein Grund zum Jubel. Tatsächlich wäre es auch keine große Sensation, wenn für die ÖFB-Truppe das eine oder andere Erfolgserlebnis herausschaut, zumal Testspiele vor Großereignissen eigene Gesetze haben: Die Trainer wollen probieren, experimentieren und rotieren, die Spieler ohne das letzte Risiko Selbstvertrauen tanken. Ein hungriger Gegner kann da - noch dazu vor ausverkauftem Haus - zum Stolperstein werden. Überbewerten darf man diese Spiele daher auch nicht, man denke nur an Italien 1990. Vor der Endrunde besiegte die ÖFB-Elf Europameister Niederlande und Spanien, rang Weltmeister Argentinien ein Remis ab - doch dann kam für den "Geheimfavoriten" das frühe Aus. Daher ist diese Mini-WM ganz nett, aber noch lange keine WM.