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Eine neue FPÖ in Kärnten

Von WZ Online

Politik

Der Landtagsabgeordnete Franz Schwager (60) ist am Sonntag auf dem Parteitag der Kärntner FPÖ in Völkermarkt zum neuen Landesparteiobmann gewählt worden, zum geschäftsführenden Obmann wurde Karlheinz Klement (42) gekürt.


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Den beiden stehen sechs Stellvertreter zur Verfügung, unter ihnen der im vergangenen Jahr unter Landeshauptmann Jörg Haider (B) nicht wiederbestellte Landesschulratspräsident Heiner Zechmann und RFJ-Obmann Andreas Schafferer.

Schwager, der als Einziger der 16 freiheitlichen Mandatare im Landtag nicht zum BZÖ übergetreten war, erhielt 177 der 192 Delegiertenstimmen, das sind 92,2 Prozent, auf Klement entfielen 175 Stimmen oder 91,1 Prozent. Prominentestes Mitglied des neuen Landesparteivorstandes ist der EU-Abgeordnete Andreas Mölzer.

Heftige Attacken gegen das BZÖ und den Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider ritt der interimistische Parteichef Alois Huber. Er meinte, das "Problem Haider" werde sich von selbst lösen. Enormen Jubel gab es für den neuen Landesparteichef Franz Schwager, der als Einziger der 16 freiheitlichen Mandatare nicht zum BZÖ übergetreten war. Der geschäftsführende Parteichef Karlheinz Klement sah im Parteitag "eine Niederlage" Haiders.

Huber ging auf dem Parteitag unter dem Motto "Seit 50 Jahren: Der Heimat im Wort" noch einmal auf die Abspaltung des BZÖ ein. Man hätte ein "Bauernopfer" gebraucht, und den EU-Abgeordneten Andreas Mölzer dafür genommen. Dieser sei wegen parteischädigenden Verhaltens ausgeschlossen worden. Haider hätte durch seine Neugründung wohl ebenfalls parteischädigendes Verhalten "wenn nicht überhaupt Verrat" begangen, sagte der Ex-Nationalratsabgeordnete.

In Richtung des BZÖ fragte Huber, ob man nicht daran gedacht hätte, dass man damit eine Spaltung in den Familien, Ortsgruppen, Landes- und Vorfeldorganisationen verursachen würde: "Viele wissen nicht, wo sie hin sollen, Haider hat nur Unfrieden und noch einmal Unfrieden in die Partei hineingebracht." Daher hätte die Partei Haider ausschließen müssen, argumentierte der frühere langjährige Agrarsprecher.

Er habe aber nicht die Absicht, weitere Wäsche zu waschen, "obwohl es körbeweise Wäsche gäbe", so Huber. Haider riet er, für den Fall, dass er als Landeshauptmann nicht mehr gebraucht würde, sich als "Zirkusjongleur" zu bewerben: "Mit seiner Trickkiste und seinem Einfallsreichtum wird er sicher eine Daueranstellung bekommen." Haiders Problem sei, dass ihm die Menschen nicht mehr glauben würden "und daher wird sich das Problem Haider über kurz oder lang von selbst erledigen", sagte Huber und erntete Standing Ovations von den rund 200 Delegierten.