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Eine neue Zeitrechnung im Tennis

Von Tamara Slavik

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WZ Tamara Arthofer
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Wie wird es wohl werden, das Post-Federer-Jahr im Tennis? Diese Frage begleitete den Sport seit einer gefühlten Ewigkeit. Spätestens jetzt steht fest: Es wird eines der attraktivsten seit langem werden (was die Verdienste des Schweizers keineswegs schmälern soll).

Da wäre Novak Djokovic, dessen Rekordhunger auch nach seinem Australian-Open-Sieg, mit dem er sich an der Spitze zurückmeldete, noch lange nicht gestillt ist; da wäre der erst 19-jährige Carlos Alcaraz, dessen Höhenflug nach dem US-Open-Sieg durch eine Bauchmuskelverletzung zwar jäh gebremst, aber nicht gestoppt wurde. Das bewiesen der Triumph des Spaniers bei seinem ersten Turnier nach fast vier Monaten in Buenos Aires (mit einem 6:3, 7:5 im Finale über Cam Norrie) und sein erfrischendes Auftreten. Er strebe an, sich die Nummer-eins-Position zurückzuschnappen, erklärte der Teenager selbstbewusst.

Und da wären natürlich die anderen aufstrebenden Spieler à la Casper Ruud, Holger Rune und der erstmals in den Top Ten befindliche Taylor Fritz, der symbolisch für das Wiedererstarken der einstigen Tennis-Nation USA steht. Obendrein tummeln sich zahlreicher Verletzungen zum Trotz noch immer Publikumslieblinge wie Rafael Nadal und Andy Murray auf der Tour - auch wenn die Zeiten der Big Four passé sind.

Einziger Wermutstropfen: Für Dominic Thiem, in Buenos Aires im Achtelfinale ausgeschieden und nun nach Rio weitergezogen, wird es zunehmend schwerer, wieder an alte Glanztaten anzuschließen. Und wiewohl er mit 29 im besten Alter ist, wird es bald der österreichische Tennissport sein, der sich die Frage stellen muss, wie die Post-Thiem-Ära aussehen soll.