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"Eine österreichische Entscheidung"

Von Karl Leban

Politik

"Bei den anderen Nutzern leistet der Eurofighter hervorragende Dienste", sagt die deutsche Herstellerfirma.


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Wien. "Das ist eine österreichische Entscheidung, die wir nicht kommentieren. Bei den anderen Nutzern leistet der Eurofighter hervorragende Dienste." Mit diesen - schriftlich übermittelten - Worten hat die Eurofighter Jagdflugzeug GmbH am Freitag auf die Ankündigung von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil reagiert, wonach die Republik Österreich ab 2020 aus dem Eurofighter-System schrittweise aussteigen wolle. Zu einer mündlichen Stellungnahme war eine Pressesprecherin der in Hallbergmoos bei München beheimateten Rüstungsfirma jedenfalls nicht bereit.

Ob die österreichische Entscheidung für andere Staaten ein negatives Signal setzt, ist unklar. Auf Expertenebene wird freilich nicht ausgeschlossen, dass nun das eine oder andere Land, mit dem die Herstellerfirma des Eurofighters gerade über Erstbestellungen verhandelt, negativ beeinflusst werden könnte. So weiß man etwa von Ländern wie Bahrain, Bulgarien oder Malaysia, dass diese am Kauf von Jets interessiert sind. Hilfreich für die Geschäfte der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH sei Österreichs Exit-Ankündigung auf keinen Fall, wie es heißt.

Derzeit leisten sich acht Länder eine Eurofighter-Flotte. Neben Österreich (noch) sind dies Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien, die über die Unternehmen Airbus Group, BAE Systems und Leonardo gemeinschaftlich an der 1986 gegründeten Eurofighter Jagdflugzeug GmbH beteiligt sind, sowie die arabischen Staaten Kuwait, Saudi-Arabien und Oman.

Länger ist indes die Liste jener Länder, wo in der Vergangenheit die Verhandlungen über den Ankauf von Eurofightern gescheitert sind. Dies sind insgesamt zwölf: Brasilien, Dänemark, Griechenland, Indien, Japan, Katar, Niederlande, Norwegen, Schweiz, Singapur, Südkorea und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Der Eurofighter wird seit 2003 in Serie produziert. Die bisherige Stückzahl dieses EU-Mehrzweckkampfflugzeuges lag zuletzt bei 500 (Stand: April 2017).