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Wenn es in diesem Land bestimmt keinen Mangel an etwas gibt, dann wohl an der Anzahl von Wintersportübertragungen im Fernsehen. Wie die Heuschrecken fallen diese Naturgewalten jedes Jahr über das arglose TV-Programm her und verbreiten dort ihre Wirkung. Je nach Standpunkt ist diese erfreulich oder verheerend.
Da will man natürlich sichergehen, dass auch keines dieser Juwele der Fernsehgeschichte verloren geht. Und so kommt es, wie es kommen muss: Der Weltcup-Riesenslalom der Herren, der am Sonntag in Sölden aufgrund der Witterungsbedingungen abgesagt werden musste, wird jetzt nachgeholt. Natürlich nicht in Sölden, sondern vor den zwei Europacup-Super-G-Rennen am 21. und 22. Dezember, in Saalbach-Hinterglemm. Dort fährt man also den Hügel noch öfter um die Wette runter als bisher geplant - man wird sehen, ob das Publikum diese unerwartete Ausweitung der Kampfzone mit Freude oder Gleichgültigkeit zur Kenntnis nimmt.
Offiziell ist es nämlich laut Skiverband die enorme Nachfrage der Fans, die zu dieser Entscheidung geführt hat. Inoffiziell wird es wohl auch mit den Sponsorenverträgen zu tun haben, in denen man eine gewisse Anzahl wohl nicht unterschreiten wird dürfen, aber da wird sich der Skiverband wohl nicht in die Karten schauen lassen. Wie auch immer: Sölden ist jetzt in Saalbach, laut ORF ein "Wintersport-Highlight". Da kann man als wenig Ski-affiner TV-Zuseher wohl nur noch auf den Klimawandel hoffen.