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Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer

Von Christoph Rella

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Es war eine kleine Zäsur, die da die österreichische Bundesliga am vergangenen Wochenende erlebt hat. Und das ist gut so, drohte doch das Ganze angesichts der Seriensiege von Salzburg und WAC und der langen Palette an Unentschieden langsam fad zu werden. Während die führenden Teams (endlich) ihre ersten Saison-Niederlagen einfuhren, katapultierte sich Rapid mit einem 2:0-Befreiungsschlag gegen angeknackste Grödiger auf den dritten Tabellenplatz. Mit Blick auf den verpatzten Auftritt gegen Europa-League-Gegner Helsinki war dieses Ergebnis - immerhin der erste Sieg seit 36 Tagen - die richtige Antwort, womit auch die Liga nach langer Zeit wieder an Spannung gewonnen hat. Auch dank der Wiener Austria, wenn auch unfreiwillig. Ihr Absturz auf den letzten Tabellenplatz lässt niemanden kalt, die Neugierde ist groß, wie Gerald Baumgartner aus diesem Schlamassel wieder rauskommen will.

Auf der anderen Seite darf man die Ergebnisse der abgelaufenen Runde nicht überbewerten. Weder wurden Salzburg und der WAC von der Spitze verdrängt, noch haben die übrigen acht Teams ein Rezept gegen ihre erstaunlich kollektive Schwäche - Rapid und Austria trennen immerhin nur vier Punkte - gefunden. Gut möglich, dass die Welt nach zwei Runden wieder anders aussieht und die Austria, die ja zuletzt sehr vom Pech verfolgt war, den Sprung nach vorn schafft.

Rapid muss daher gewarnt sein:

Den dritten Platz unter diesen Rahmenbedingungen zu erobern, war keine Großtat. Die Kunst wird sein, ihn langfristig zu halten.