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Eine Tragödie in mehreren Akten

Von Simon Rosner

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"Ich bestätige, dass ich Kontakt zu Fuentes hatte. Ich weiß, dass das ein großer Fehler war, den ich sehr bereue. Für dieses Verhalten möchte ich mich aufrichtig bei allen entschuldigen - es tut mir sehr leid." Mehr gibt’s von Jan Ullrich nicht mehr, der gefallene Held will über das Thema Doping nicht mehr sprechen. Nie mehr wieder.

Ullrich gibt nun erstmals zu, was längst bewiesen ist, den Kontakt zum spanischen Blutpantscher Fuentes. "Ich wollte für die Tour 2006 nochmal alles rausholen. Nach meinem Toursieg 1997 und fünf zweiten Plätzen war der Druck der Öffentlichkeit, der Sponsoren und auch mein Eigendruck immens groß. Alle wollten einen zweiten Toursieg", schreibt Ullrich in seinem Statement. Also hat er nur dieses eine Mal gedopt? Nur 2006. Das ist so unglaubwürdig, dass die Gefahr besteht, dass sich nun alles wiederholt. Die Jagd nach einem vollen Geständnis, die öffentliche Kritik an seiner Person, an seiner Unehrlichkeit. Mit dem Mini-Geständnis wird sich die deutsche Öffentlichkeit nicht zufriedengeben, das ist absehbar, vor allem, weil sich Ullrich nicht aus der Öffentlichkeit zurückziehen, sondern an ihr teilhaben will. Das wird so nicht gehen. Sein Karriere wird zusehends zur Tragödie.