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Die UNO ist ein aktiver "First Responder" in Zeiten von Katastrophen und oft eine letzte Instanz für Probleme, die andere als lästig empfinden.
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Es gibt nur wenige bessere Wege, um am internationalen Geschehen teilzuhaben, als durch die einzige vereinende Macht der Vereinten Nationen. Während der Eröffnungswoche der 68. Tagung der Generalversammlung traf ich Staatschefs und Außenminister von Ländern und Gruppen, die 99 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren.
Nach Jahren des Stillstands und der Trägheit gab es einen Durchbruch bei der Sicherheitsratsresolution zu Syrien. Die UNO und die Organisation für das Verbot chemischer Waffen werden nun eine gemeinsame Mission unternehmen, um das syrische Chemiewaffenarsenal zu sichern und zu eliminieren.
Der Rat ergriff auch klare Position zu Syriens humanitärer Notlage, und wir machen weiter Druck für Zutritt, ein Ende des Zustroms von Waffen und der Menschenrechtsverletzungen und, vor allem, die Abhaltung einer internationalen Konferenz zur Beendigung dieses abscheulichen Konfliktes. Ein militärischer Sieg ist eine Illusion; die einzige Antwort ist ein verhandelter Übergang zu einem neuen Syrien. Wir sind entschlossen, die Parteien Mitte November an den Tisch zu bringen.
Der Fortschritt war nicht auf Syrien beschränkt. Auch der Iran und die USA nutzten die UNO für Annäherungsversuche. Hochrangige Treffen brachten auch Fortschritt im Falle von Myanmar (Burma) und dem Jemen, der Krise im Sahel, der Demokratischen Republik Kongo und der Region der Großen Seen. Die Mitgliedstaaten versprachen Unterstützung für Syriens Nachbarn, die mehr als zwei Millionen Flüchtlinge aufnahmen, und das Nahost-Quartett traf sich zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr, um die Wiederaufnahme der israelisch-palästinensischen Verhandlungen zu unterstützen.
Die Vereinten Nationen kamen aber auch bei der nachhaltigen Entwicklung voran. Das Jahr 2015 wird eine historische Möglichkeit bieten: für die Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele, für die Verabschiedung einer neuen Entwicklungsagenda nach 2015 und für den Abschluss eines neuen Übereinkommens zum Klimawandel. Die Millennium-Entwicklungsziele haben unsere Bemühungen fokussiert und Millionen Leben gerettet. Leider liegen wir bei manchen Zielen noch weit zurück. Doch es gibt bereits breiten Konsens darüber, dass Frauenrechte, Regierungsgewalt und ein Handeln gegen die Bedrohung durch den Klimawandel auch nach 2015 eine deutliche Rolle spielen müssen. Nächsten September werde ich einen Klimagipfel abhalten, und viele Staatschefs haben bereits ihre Absicht zur Teilnahme gezeigt.
Die Vereinten Nationen sind ein aktiver "First Responder" in Zeiten von Katastrophen und oft eine letzte Instanz für Probleme, die andere als lästig empfinden. Zeitweise übernimmt die Organisation die Führung, manchmal ist sie Teil von Akteurskonstellationen. Aber die Organisation arbeitet tagtäglich, um die Ziele der Menschheit unter schwierigsten Umständen voranzubringen. Denn Diplomatie und multilaterales Handeln zeigen sich weiterhin als die besten Optionen, um die Krisen der Gegenwart und die Herausforderungen der Zukunft anzugehen.