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Wer schon einmal bei 7 Grad im hautfarbenen Badeanzug auf dem New Yorker Times Square herumgehopst ist und dabei eine gute Figur gemacht hat, der werfe den ersten Stein. So gesehen müssten viele Menschen schon bei 7 Grad im hautfarbenen Badeanzug auf dem New Yorker Times Square herumgehopst sein. Denn als Mariah Carey das nun zu Silvester gemacht hat, und dabei eben keine gute Figur gemacht hat, hagelte es die hämischen Steine nur so. Die Pop-Sängerin sollte zu Silvester die den Jahreswechsel erwartenden Massen unterhalten. Aber technische Probleme machten ihr zu schaffen. Bei ihrem Lied "Emotions" konnte sie nicht in ihre Stimme finden, weil ihr offenbar eine falsche Tonspur ins Ohr gespielt wurde. So stakste sie also hilflos herum, hielt ihr Mikro ins Publikum und ließ sich von biegsamen Herren stützen. Am Ende des Songs meinte sie: "That was" und nach einer Pause, in der sie nach einem halbwegs positiven Wort rang, "amazing". Man muss dazu sagen, dass "Emotions" ein Song aus der frühen Karriere Careys ist, als sie ihre Quietsch-Oktaven noch mühelos beherrschte. Die Kiekser kamen nun zwar vom Band, aber den Rest hatte sich Carey ursprünglich wacker ohne Playback vorgenommen. Das hat Respekt verdient. Auch wenn es nicht geklappt hat. Nun hat ihre Sprecherin gesagt, die Produktionsfirma hätte die Technik mutwillig sabotiert, um der PR wegen einen Diva-Ausbruch von Carey zu provozieren. Wenn das stimmt, hat die Firma zwar ihre erwünschte Szene nicht bekommen. Aber allein die herrliche Egozentrik dieses absurden Vorwurfs ist einer wahren Diva würdig. Mariah Carey hat alles richtig gemacht.