)
Studienplätze in Osteuropa leichter zu bekommen. | "Buddies" betreuen Austauschstudenten. | Wien. Englisch, Französisch, Spanisch. Die beliebtesten Sprachen bleiben die beliebtesten. Doch dann folgt schon Russisch, das zunehmend nachgefragt wird. Und Mandarin, die Sprache Chinas?
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 16 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
"Chinesisch, Japanisch, Arabisch oder etwa die indischen Sprachen Hindu und Urdu bieten wir natürlich an. Allerdings sind diese Sprachen schwerer erlernbar als die verwandten europäischen", meint Sigrun Inmann-Troyer, Leiterin des Innovationszentrums der Uni Wien. Das ihr unterstellte Sprachenzentrum bietet Kurse in 24 Sprachen an, eine immer größere Rolle spielen dabei die Sprachen der Nachbarländer und die der Migranten.
Das Erasmus-Programm wiederum wurde im Studienjahr 2007/08 allein an der Uni Wien von 973 Teilnehmern genutzt. Lottelis Moser, für internationale Beziehungen an der Uni Wien zuständig, spricht von einem eindeutigen Ost-West-Gefälle: Heimische Studenten bevorzugen die aus der Schule vertrauten Sprachen und Länder und bewerben sich um Plätze in den romanischen Ländern, Großbritannien und Skandinavien. Umgekehrt kommen an erster Stelle Studenten aus Ostmitteleuropa nach Österreich.
Kurse auf Englisch
Diesem Trend entsprechend ist es für österreichische Studenten einfach, einen Studienplatz an einer osteuropäischen Uni zu ergattern. Die Landessprache muss man nicht immer beherrschen: Viele Kurse gibt es auch auf Englisch.
Entscheidend für einen Erasmus-Platz ist neben der passenden Studienrichtung auch die Motivation der Bewerber: Wer sich über seine Zieluniversität vorab informiert, hat bessere Chancen. Zum Urlaub wird der Auslandsaufenthalt nicht: Moser weist auf die Tücken des Bologna-Prozesses (siehe Artikel rechts) hin: "In Österreich geht die Zahl der Erasmus-Studenten zurück, weil seit Bologna die Studienpläne sehr eng gestrickt sind", erklärt Moser. Die Studenten würden zunehmend fürchten, durch das Auslandssemester Zeit für wichtige Prüfungen zu verlieren. Das Ziel der Bologna-Bestimmungen, nämlich mehr Mobilität, werde auf diese Art verfehlt, meint die Expertin.
Die Austauschstudenten werden von "Buddies" betreut: Studenten kümmern sich ehrenamtlich um die ausländischen Kollegen. Ausflüge in die Umgebung, Ball- und Veranstaltungsbesuche sollen internationale Kontakte ermöglichen.
Wissen: Info im Internet
Auf der Website www.sprachenzentrum.at kann man sich über Kurse im Sprachenzentrum der Uni Wien informieren. Wer mehr über das Erasmus-Programm erfahren will, sollte auf www.lebenslanges-lernen.at, erasmus.univie.ac.at oder www.danube.or.at nachsehen.
Zwischen 300 und 350 Euro monatlich beträgt das Erasmus-Stipendium je nach Zielland. Nationale Zuwendungen wie die Studienbeihilfe laufen weiter.
Wer ein "Buddy" werden möchte oder sich generell für das internationale Flair von Erasmus interessiert, wird auf der Internetseite esn.univie.ac.at fündig.
Am 23. Oktober findet im Hauptgebäude der Uni Wien zudem der "International Day" statt.