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Washington - Die Selbstmordpiloten kamen meist aus Saudi-Arabien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten - Staaten, die besonders gute Beziehungen zu den USA haben. Sie gaben sich als Piloten, Flugzeugmechaniker, Studenten oder Touristen aus.
"Sie redeten mit niemandem über irgendetwas", sagt der Mitschüler Azzan Ali an der Flugschule in Florida, wo sich zwei der vom FBI namentlich genannten Flugzeugentführer ausbilden ließen. Einige der 19 Männer hinterließen kaum Spuren. Andere lebten schon jahrelang in den USA.
An der Flugschule in Venice in Florida nahmen der 33-jährige Mohamed Atta und der zehn Jahre jüngere Marwan al Shehhi Unterricht. Die beiden vermutlich aus einem Golfemirat stammenden Männer waren Studenten der Technischen Universität in Hamburg-Harburg. Am Freitag vor den Terroranschlägen gingen sie noch zusammen in eine Kneipe in Hollywood, Florida. Für die Terrorflüge am 11. September trennten sie sich: Atta flog offenbar von Portland nach Boston. Dort ging er an Bord von Flug 11 der American Airlines: Dieses Flugzeug raste um 8.45 Uhr Ortszeit in den nördlichen Turm des WTC. El Shehhi buchte Flug 175 der United Airlines - diese Maschine stürzte 18 Minuten später in den südlichen Hochhausturm.
Von Portland nach Boston soll Atta zusammen mit einem anderen Flugzeugentführer unterwegs gewesen sein, Abdulaziz Alomari, der auch in Florida Flugstunden genommen hatte, wo er zusammen mit seiner Frau und vier Kindern im Schulalter lebte. Als im August die Schule wieder begann, waren Frau und Kinder weg. Alomari selbst zog am 3. September aus der Wohnung aus.
Ebenfalls mit Atta an Bord von Flug 11 war Waleed Alshehri. Der 25-Jährige lebte seit 1994 in den USA. 1997 schloss er die Luftverkehrshochschule in Daytona Beach in Florida mit der Ausbildung zum Piloten für Verkehrsflugzeuge ab. Ein weiterer Flugzeugentführer, der vermutlich die Lizenz für das Steuern eines Passagierflugzeugs besaß, war den FBI-Angaben zufolge Hani Hanjour, der sich an Bord der ins Pentagon gerasten Maschine befand.