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Einigung bei Handelsgehältern

Von Michael Ortner

Wirtschaft

Die Gehälter im Handel steigen im Schnitt um 2,8 Prozent. Ab 1. Jänner gibt es einen Nachtzuschlag für Angestellte.


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Dreizehn Stunden haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer Anfang November bei der dritten Verhandlungsrunde der Handels-Kollektivverträge um eine Einigung gerungen. Ergebnislos.

Am Dienstag bei Runde Nummer vier ging dann alles sehr rasch. Nach nur drei Stunden verkündeten Handels-Spartenobmann Rainer Trefelik und Anita Palkovich, Wirtschaftsbereichssekretärin in der der Gewerkschaft GPA, den Medien die Einigung für einen neuen Handels-Kollektivvertrag.

Die Gehälter der rund 430.000 Angestellten und Lehrlinge im Handel steigen demnach ab 1. Jänner 2022 im Schnitt um 2,8 Prozent. Damit liegt man unter der geforderten Erhöhung von 3,5 Prozent. Die Gehaltsverhandlungen im Vorjahr brachten ein Gehaltsplus von 1,5 Prozent.

Einstiegsgehälter steigen

Die Einstiegsgehälter steigen von 1.740 auf 1.800 Euro brutto, das ist ein Plus von 3,45 Prozent. Das betrifft ein Drittel aller Handelsangestellten. Für die anderen zwei Drittel der Beschäftigten steigen die Einkommen um 2,55 Prozent. Das ergebe ein durchschnittliches Plus (gewichtet) von 2,8 Prozent. "Am Ende ist es eine Mischung aus Krise und Zukunftsdeal geworden", sagt Palkovich. Ab 1. Jänner 2022 erhalten die Handelsangestellten außerdem einen Nachtzuschlag. Dieser beträgt 50 Prozent und gilt für Arbeiten in der Nacht bis 5 Uhr. Laut Gewerkschaft ist die Zahl der Arbeitsstunden im Jahr 2020 in der Nacht (vor 6 Uhr) im Lebensmittelhandel im Vergleich zu 2019 um 30 Prozent auf 1,8 Millionen Arbeitsstunden gestiegen.

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Die Wirtschaftskammer will eine durchschnittliche Gehaltserhöhung um 2,8 Prozent nicht bestätigen. "Das kann man schwer in einen gewichteten Durchschnitt umrechnen", sagte WKÖ-Handelsobmann Trefelik. Der Arbeitgebervertreter bezeichnete die Einigung als "starkes Signal".

Die Kollektivverhandler hatten auch die Teuerung im Blick. Die Inflationsrate von Oktober 2020 bis September 2021 lag in Österreich bei 2,1 Prozent. Im Oktober stieg die Teuerung auf 3,7 Prozent und damit den höchsten Wert seit 13 Jahren. "Uns ist klar, dass wir nicht alle Erwartungen erfüllen können", sagt die Gewerkschafterin auf die hohe Inflation angesprochen, die über dem KV-Abschluss liegt.

Die Arbeitsbelastung für die Angestellten im Handel sei während der Corona-Krise sehr groß. Vor allem für die Angestellten im Lebensmittelhandel, der während der Lockdowns stets geöffnet war.

"Es gibt große Sorgen, dass man seinen Arbeitsplatz verlieren könnte und Sorgen um die eigene Gesundheit", sagt Palkovich.

Von den insgesamt 415.000 Angestellten im Handel sind 261.000 (62,9 Prozent) weiblich. Die Teilzeitquote beträgt bei den Frauen 55,3 Prozent, bei den Männern nur 10,5 Prozent. "Gemeinsam mit dem Nachtzuschlag und anderen rahmenrechtlichen Verbesserungen ist das ein positives Signal für Frauen vor allem in jenen Bereichen des Handels, die in der Pandemie einem besonderen Arbeitsdruck ausgesetzt sind", so die Gewerkschafterin im Anschluss.

Lockdown trifft Handel

Der jetzige, vierte Lockdown trifft den Handel erneut schwer. Das Weihnachtsgeschäft gilt als wichtigster Umsatzbringer im Jahr. Schätzungen der Johannes Kepler Universität Linz zufolge entgehen dem Handel Umsätze von bis zu 140 Millionen Euro pro Tag. Viele Beschäftigte sind wieder in Kurzarbeit oder sogar arbeitslos.

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Von 21. November bis 12. Dezember dürfen österreichweit nur Geschäfte des täglichen Bedarfs komplett geöffnet haben. Die anderen Händler können nur Warenabholung nach Vorbestellung ("Click & Collect") anbieten. In Oberösterreich und Salzburg ist derzeit ein längerer Lockdown bis 17. Dezember geplant. Wie lange der Lockdown für Ungeimpfte gelten soll, ist noch unklar.